Interviews

Fernsehmoderator Dirk Steffens im Interview

Dirk Steffens lebt in Hamburg und hat schon über 100 Länder bereist.
Dirk Steffens lebt in Hamburg und hat schon über 100 Länder bereist.

Nach einem Volontariat arbeitete Dirk Steffens (48) als Politikredakteur, doch das Genre war ihm zu trocken! Er kündigte und startete neu durch. Seit 1992 reist er als Moderator, Autor und Dokumentarfilmer um die Welt – er hat sein Hobby zum Beruf gemacht! Seine Dokumentationen erscheinen bei „Faszination Erde“ und „Terra Xpress“ im ZDF. TAUCHEN-Redakteurin Jasmin Jaerisch sprach mit dem Fernsehmoderator über seine Reisen und schönsten UW-Erlebnisse.

 

Herr Steffens, für viele ist der Job als Moderator, der die ganze Welt bereist, ein Traumberuf. Sehen Sie das nach über 20 Jahren Berufserfahrung auch noch so?

Ja klar, es gibt keinen tolleren Beruf! Ich kann mir nichts schöneres Vorstellen.

 

Was vermissen Sie auf Ihren Reisen am Meisten?

Reisen macht nur dann Spaß, wenn man sehr heimatverbunden ist. Wenn ich hier in Hamburg bin, will ich unbedingt los und wenn ich weg bin, will ich unbedingt zurück! Ich vermisse meine Frau, mein Zuhause, meine Katzen.

 

Wie sind Sie zum Dokumentarfilm gekommen?

Als ich ein Jugendlicher war, konnte ich mich nicht entscheiden zwischen Journalismus und Biologie. Die Grzimek-Bücher gehörten zu den ersten Werken die ich überhaupt gelesen habe. Ich bin ja auf dem Land mit Haus- und Nutztieren aufgewachsen. Schließlich bin ich dann Journalist geworden. Ein Jahr lang war ich im Politik-Ressort einer Zeitung. Dann habe ich gekündigt, meine erste große Reise unternommen und einen Film gedreht. Wenn man das gefunden hat, was man vom ganzen Herzen machen möchte, stellt sich die Frage nach dem Warum eigentlich nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, etwas anderes zu machen.

 

Was darf in Ihrem Koffer auf keinen Fall fehlen?

Je nachdem wo man hinfährt ist das Kofferpacken natürlich sehr unterschiedlich. Ich bin kein guter Kofferpacker, eher ein Kofferstopfer. Manchmal auch mit brutaler Gewalt. Aber seit einigen Jahren ist meine mobile Kaffeemaschine immer dabei. Das sind diese kleinen italienischen Maschinen, die ohne Strom funktionieren. Damit kann man an den ungewöhnlichsten Orten dieser Welt immer einen wunderbaren Espresso trinken. Der einzige Luxus den ich mir gönne (lacht). Mein Kameramann profitiert sehr davon, er ist auch ein Kaffee-Liebhaber.

 

Ist das zufällig der Kameramann mit dem Sie auch das Hobby Luftgitarre teilen?

Ja genau! Ich hab mit ihm sogar mal in einem Aquarium voller Haie in Kapstadt Luftgitarre gespielt. Die Haie haben uns sehr erstaunt dabei zugeschaut (lacht).

 

Sie haben schon 70 Länder kennengelernt. Wo möchten Sie unbedingt noch hin?

Ich bin nicht so der Typ der alle Reiseziele zählt. Aber ich denke mal so etwa 100 Länder habe ich schon bereist! Bei mir im Beruf ist es ja so, dass man den Themen hinterher fährt. Das heißt, es gibt Länder, die besonders viele Themen bieten, wie Südafrika oder Australien, und da war ich dann entsprechend schon 20 Mal. Oder Palau, da war ich auch schon sehr oft. Ein Land das bislang noch fehlte ist Peru. Da werden wir in zwei Monaten eine Expedition für „Terra X“ hin unternehmen. Da freue ich mich sehr drauf!

 

Der Fernsehmoderator Dirk Steffens vertritt den Inselstaat Palau in Deutschland.
Der Fernsehmoderator Dirk Steffens vertritt den Inselstaat Palau in Deutschland.

Sie sind Honorarkonsul von Palau, wie kam es dazu? Sind Sie dort auch getaucht?

Ich bin da immer viel Tauchen gewesen. Vor 16 Jahren war es ja noch nicht so populär unter Tauchern. Irgendwann trafen wir jemanden auf der Straße, er sprach uns an. Wir unterhielten uns mit ihm, bis der schließlich sagte, er sei Tommy Remengesau, der Präsident von Palau! Wir trafen uns ein paar Mal und ich interviewte ihn. Er fragte mich, ob ich Lust hätte, Palau in Deutschland zu vertreten? Der Inselstaat hat nur 20 000 Einwohner und kann keinen hoch bezahlten Botschafter nach Deutschland schicken. Deshalb arbeiten sie mit Honorarkräften, die kein Geld dafür bekommen. Meine Aufgabe ist, Palau bekannter zu machen! Und den Ökotourismus zu fördern sowie Umweltschutzprojekte anzuleiern. Ich bin ja auch WWF-Botschafter. Da passen die Themen ganz gut zusammen.