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Blog: Auge in Auge mit dem Raubfisch!

Freitag früh stehen zwei Tauchgänge an. Wie schon am Cape Greco begleiten mich Tauchlehrer George und Hotel-DJ Robin auf meinem Ausflug zur Fähre, die 1980 auf ihrer Jungfernfahrt von Norwegen nach Syrien vor dem Hafen von Larnaca gesunken ist. George hat hier unzählige Tauchgänge gemacht, Robin schon über 40. Trotzdem merkt man den beiden an, wie sehr sie sich auf die Tauchgänge speziell an diesem Wrack freuen.
Wir tauchen an der riesigen Schiffsschraube entlang, um die Ladeklappen herum und über das riesige Deck, auf dem sich noch die umgekippten LKWs stapeln. Das Schiff liegt auf der Seite und die Lastwagen sind ineinandergerutscht. Einerseits sind sie komplett bewachsen, andererseits erkennt man noch viele Details wie das Profil der Reifen.
Beim zweiten Tauchgang tauchen wir in die Brücke und durch das gesamte Oberdeck. Das ist ganz schön unheimlich, denn kleine Fenster lassen zwar Licht in den 100 Meter langen Korridor, aber hinaustauchen kann man dort nicht! Nach zwei Tieftauchgängen auf je 30 Meter, einer 1,5-stündigen Oberflächenpause und einer kurzen Bootstour durch die Gewässer vor Larnaca kehren wir erschöpft in den Club zurück, um uns erstmal zu stärken.
Am Nachmittag fahre ich mit George ins 50 Kilometer entfernte Nikosia. Die Hauptstadt der Insel hat fast eine halbe Million Einwohner und ist die letzte, durch eine Hochsicherheitszone („buffer zone“) geteilte Hauptstadt der Welt. Wir schauen uns die historische Altstadt auf griechischer Seite an und vergleichen sie mit der türkischen, die hinter einem gesicherten Check Point liegt. Wir stellen fest: 30 Meter Pufferzone trennen zwei völlig unterschiedliche Kulturen mit sehr unterschiedlicher Atmosphäre. Wir kehren im Büyükahn ein. An diesem wunderschön gestalteten und bepflanzten Innenhof einer ehemaligen Unterkunft für Karawanen auf der Durchreise beenden wir diesen ereignisreichen Tag mit einem Kaltgetränk.

Raubfisch direkt voraus!
Weil die Tauchgänge an der „Zenobia“ so spannend sind, will ich am Sonntag gleich noch mal hin. Instruktor Angel hat in und an der „Zenobia“ schon hunderte Tauchgänge gemacht und entdeckt immer noch neue Sehenswürdigkeiten und Details. Ich kann das nachvollziehen, denn das über 200 Meter lange und 100 Meter breite Schiff bietet vom Maschinenraum bis zur Kommandobrücke eine Mischung aus Zoo und Taucherspielplatz. Ein Wrack, das ohne weiteres mit der „Umm El Farut“ vor Malta und der „Salem Express“ im Roten Meer mithalten kann. Nicht umsonst behaupten einige Taucher, die „Zenobia“ gehöre zu den Top-10-Wrack-Spots der Welt. Alle, die ich gefragt habe, haben mir vorher viel versprochen, sodass ich große Erwartungen hatte. Aber als ein Barrakuda ohne Scheu in 50 Zentimetern Entfernung an meinem Gesicht vorbeischwimmt und zusammen mit einer ganzen Schule seiner Artgenossen einen riesigen Schwarm von tausenden Fischen um die Aufbauten des Schiffs herumjagt, bin ich doch etwas perplex. Was für ein unheimlich beeindruckender Anblick, das übertrifft wirklich alles!
Mehr zu unserer Fahrt durch die „buffer zone“ ins türkisch besetzte Nordzypern, zu den aufregenden Tauchgängen an und in der Zenobia und den spannenden Geschichten von Captain Nikolas Mentonis, der 1980 die dramatischen letzten Stunden der Zenobia mit eigenen Augen beobachtet hat, könnt ihr in einer der nächsten Ausgaben von TAUCHEN lesen.

Mehr Infos zu Zypern, Aldiana Clubhotels und Werner Lau-Tauchbasen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Zypern
www.zypern.aldiana.com
www.wernerlau.com/d/tauchen-zypern-d5.html

www.saschategtmeyer.com
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