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Bundesministerin Hendricks setzt sich für Walschutz ein

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks empfing am 27. Januar 2016 Vertreter der Walschutzorganisation WDC und des Sealife Trust, um eine Petition gegen Walfleischtransporte durch EU-Häfen entgegenzunehmen. Über 100 000 Menschen aus ganz Europa hatten sich für den Walschutz ausgesprochen und den Transit von Walprodukten durch EU Länder zu unterbinden.

In der Vergangenheit hatten isländische und norwegische Walfangunternehmen Hunderte Tonnen Walfleisch auf dem Weg nach Japan durch EU-Häfen – einschließlich Hamburg – verschifft. Die Petition ruft die Bundesumweltministerin auf, sich innerhalb der Europäischen Union für ein gesetzlich verankertes Verbot des Walfleisch-Transits einzusetzen. Nur so kann dem kommerziellen Walfang ein Riegel vorgeschoben und die Einhaltung der notwendigen Artenschutzbestimmungen gewährleistet werden.

„Wir freuen uns über die Zusage der Bundesministerin, dass Deutschland sich in Brüssel für ein Transit-Verbot aussprechen wird. Die Fortsetzung des kommerziellen Walfangs von Island und Norwegen basiert auf den Exporten von Walfleisch. Durch ein Transit-Verbot können die EU Länder ein starkes Zeichen setzen und die  Europäische Union würde damit die notwendigen Schritte einleiten, um eine indirekte Unterstützung des Walfangs ein für alle Mal zu verhindern“, so Astrid Fuchs, Programmleiterin bei WDC.

Zwar waren isländische Walfänger aufgrund von Protesten in den letzten Jahren auf andere Transportrouten ausgewichen, sie könnten jedoch aufgrund der aktuellen Gesetzeslage jederzeit wieder EU-Häfen anlaufen. Norwegens Walfänger haben bereits angekündigt, Walfleischexporte in den nächsten Jahren intensivieren zu wollen. Island und Norwegen sind keine EU-Mitglieder und weigern sich, Abkommen einzuhalten, die den internationalen Handel mit Walprodukten verbieten. In der EU ist hingegen der Walfleischhandel durch das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) streng untersagt.

Über Whale and Dolphin Conservation (WDC)
WDC, Whale and Dolphin Conservation, ist die weltweit größte gemein­nützige Organi­sation, die sich ausschließlich dem Schutz von Walen und Delfinen widmet. Gegründet 1987 in Großbritannien sind wir seit 1999 mit einem Büro in Deutschland vertreten. Weitere Büros befinden sich in Argentinien, den USA und in Australien. Im Rahmen von Kampagnen, politischer Überzeugungsarbeit, Bildung, Beratung, Forschung, Rettungs- und Schutzprojekten verteidigen wir Wale und Delfine gegen die zahlreichen Gefahren, denen sie heute ausgesetzt sind. WDC-WissenschaftlerInnen arbeiten in nationalen, europäischen und internationalen Arbeitsgruppen, sind in allen relevanten internationalen Foren vertreten und haben direkten Einfluss auf maßgebliche Entscheidungen zur Zukunft von Walen und Delfinen. Wir sind AnsprechpartnerInnen für EntscheidungsträgerInnen, Medien und Öffentlichkeit. WDC ist eine als gemeinnützig anerkannte Körperschaft. Wir arbeiten politisch unabhängig und finanzieren uns über Spenden und Stiftungsmittel.
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