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Deutsche Regierung verurteilt japanischen Walfang

Die internationale Walschutzorganisation WDC begrüßt Deutschlands Beteiligung an einer Demarche gegen den japanischen Walfang in der Antarktis, die heute in Tokyo an die japanische Regierung übergeben wurde. Die von Neuseeland initiierte diplomatische Protestnote wird von insgesamt 33 Staaten unterstützt, darunter die EU Länder, Australien, Mexiko, die USA und Südafrika.
In einer vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) veröffentlichten Pressemitteilung erklärte Bundesfischereiminister Christian Schmidt: „Ich erwarte, dass Japan das Urteil des Internationalen Gerichtshofs (IGH) von Ende März 2014 respektiert und sich an die in der Internationalen Walfangkommission (IWC) vereinbarten Regeln zum wissenschaftlichen Walfang hält. Es ist nicht akzeptabel, dass Japan jährlich Fangerlaubnisse für die Jagd auf 333 Zwergwale erteilt, obwohl dafür keine Genehmigung der IWC vorliegt. Das IGH-Urteil wird durch die Entscheidung Japans geradezu konterkariert.“
Die Demarche ist eine  Reaktion auf Japans jüngste Entscheidung, entgegen rechtlicher und wissenschaftlicher Weisungen erneute Walfanggenehmigungen für die Jagd im Südpolarmeer zu erteilen.  Die japanische Fangflotte lief am 1. Dezember Richtung Antarktis aus. Ziel des „wissenschaftlichen“ Programms ist die Schlachtung von 333 Zwergwalen pro Jahr für die nächsten 12 Jahre.
„Wir begrüßen, dass Deutschland und die EU Länder sich an der neuseeländischen Initiative beteiligen und somit ein Zeichen für den Walschutz setzen“, so Astrid Fuchs, Programmleiterin bei WDC. „Wir hoffen sehr, dass im Anschluss nun die entsprechenden rechtlichen Schritte ergriffen werden, sollte Japan mit dem illegalen Walfang in der Antarktis wie geplant fortfahren.“
2014 hatte der Internationale Gerichtshof das japanische Walfangprogramm als unwissenschaftlich und somit illegal verurteilt. Eine Expertengruppe des Wissenschaftsausschusses der Internationalen Walfangkommission (IWC) hatte auch die neuen Pläne als mangelhaft kritisiert, da Japan keine überzeugende Begründung für die Notwendigkeit von tödlichen Forschungsmethoden vorgelegt habe.

Über Whale and Dolphin Conservation (WDC)
WDC, Whale and Dolphin Conservation, ist die weltweit größte gemein­nützige Organi­sation, die sich ausschließlich dem Schutz von Walen und Delfinen widmet. Gegründet 1987 in Großbritannien ist sie seit 1999 mit einem Büro in Deutschland vertreten. Weitere Büros befinden sich in Argentinien, den USA und in Australien. Im Rahmen von Kampagnen, politischer Überzeugungsarbeit, Bildung, Beratung, Forschung, Rettungs- und Schutzprojekten verteidigt die Organisation Wale und Delfine gegen die zahlreichen Gefahren, denen sie heute ausgesetzt sind. WDC-WissenschaftlerInnen arbeiten in nationalen, europäischen und internationalen Arbeitsgruppen, sind in allen relevanten internationalen Foren vertreten und haben direkten Einfluss auf maßgebliche Entscheidungen zur Zukunft von Walen und Delfinen. Der WDC ist Ansprechpartner für Entscheidungsträger, Medien und Öffentlichkeit. WDC ist eine als gemeinnützig anerkannte Körperschaft. Die Organisation arbeitet politisch unabhängig und finanziert sich über Spenden und Stiftungsmittel.
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