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Doktorandin gewinnt renommierten Fotowettbewerb

Mit ihrem außergewöhnlichen Foto eines Schwarzspitzen-Riffhais bei der Jagd konnte Claudia Pogoreutz, Doktorandin am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT) in Bremen, die Jury aus anerkannten britischen und amerikanischen Wissenschaftlern überzeugen und sich den ersten Platz in der Kategorie „Verhalten“ sichern. „Die Nachricht kam völlig überraschend, ich bin sehr glücklich über die Auszeichnung einer so berühmten, wissenschaftlichen Institution“, freut sich die Meeresbiologin. Das imposante Bild mit dem Titel „Going with the flow: schooling to avoid a predator“ zeigt einen Schwarm heringsartiger Fische (Familie Clupeidae) auf der Flucht vor einem angreifenden Schwarzspitzen-Riffhai (Carcharhinus melanopterus). Es entstand Anfang Juni 2012 bei einem Aufenthalt der Doktorandin auf den Malediven.

„Obwohl das Foto wie ein Luftbild wirkt, habe ich es vom Steg aus aufgenommen. Der Hai und die Clupeiden schwammen genau unter mir. Ein absoluter Glückstreffer“, erinnert sich Claudia Pogoreutz. „Schwarzspitzen-Riffhaie sind typische Raubfische in Korallenriffen und weit verbreitet im Indo-Pazifik“, so die Wissenschaftlerin weiter. „Die Jungtiere halten sich oft in knöchel- bis knietiefem Wasser auf. Das Exemplar auf dem Foto war übrigens ein Teenager.“ Im Rahmen ihrer Doktorarbeit am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT) untersucht Claudia Pogoreutz, wie der Holobiont der tropischen Koralle Pocillopora verrucosa, also das Korallen-Tier sowie seine mikrobiellen Mitbewohner, auf den Eintrag organischen Materials, wie es etwa in ungeklärten Abwässern erhöht vorkommt, reagieren. Für dieses Projekt forscht sie derzeit an der König Abdullah-Universität für Wissenschaft und Technologie (KAUST) in Saudi Arabien.
Über den Fotowettbewerb der Royal Society:
Der Fotowettbewerb wurde vom Verlag der britischen Royal Society und den beiden Fachjournalen „Proceedings of the Royal Society“ und „Biology Letters“ in diesem Jahr erstmals ausgeschrieben. Mehr als 1.000 Beiträge aus aller Welt wurden eingereicht. Neben dem Gesamtsieger wurden Fotografien in den Kategorien „Ökologie und Umweltwissenschaften“ sowie „Verhalten“ und „Evolutionsbiologie“ ausgezeichnet. Die Gewinner zeigen ihre Bilder im Rahmen der Ausstellung „Life through a lens: Celebrating science photography“ ab dem 26. November im Haus der Royal Society in London. Weitere Informationen unter: http://royalsociety.org

Über das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT):
Seit 1991 widmet sich das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT) in Forschung und Lehre dem besseren Verständnis tropischer Küstenökosysteme. Dabei stehen Fragen zur Struktur und Funktionsweise dieser Lebensräume, zu Ressourcennutzung und zur Widerstandsfähigkeit gegenüber menschlichen Eingriffen und natürlichen Veränderungen im Mittelpunkt. Das ZMT arbeitet interdisziplinär und verbindet dabei natur- und sozialwissenschaftliche Forschungsfelder. Die Forschungsprojekte werden in enger Kooperation mit tropischen Partnern realisiert. Außerdem unterstützen die Wissenschaftler des ZMT den Aufbau von Expertise und Strukturen in den Tropen, die ein nachhaltiges Küstenzonenmanagement ermöglichen. In Kooperation mit der Universität Bremen, der Jacobs University und der Universität Oldenburg bildet das in Bremen ansässige Institut Studierende und junge Wissenschaftler aus aller Welt in mariner Tropenökologie aus. Seit 2009 ist das Institut Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Mehr als 200 Mitarbeiter, Studenten und Gastforscher sind am ZMT tätig.

Infos: www.leibniz-zmt.de