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Gefahr durch Haie? 250.000 Dollar-Drohne soll Strände in Australien sichern

Haie werden Menschen in den seltensten Fällen gefährlich – dennoch soll im australischen Bundesstaat New South Wales eine Rettungsdrohne für mehr Sicherheit sorgen. Foto: W. Poelzer
Die Statistiken sind mittlerweile allgemein bekannt: Die Gefahr durch Haie ist begrenzt und die Wahrscheinlichkeit, durch einen Haiangriff zu sterben, liegt bei ungefähr eins zu 3,5 Millionen. Die Anzahl von Haiangriffen weltweit lässt sich praktisch an zwei Händen abzählen. Deutlich mehr Menschen (und leider auch Meerestiere) sterben beispielsweise bei dem Versuch, Selfies mit dem Smartphone zu machen. Somit ist die Wahrscheinlichkeit für Schwimmer – und erst recht für Taucher – auch an den Stränden in New South Wales ziemlich gering, von einem Hai angegriffen und getötet zu werden.

Haie in Strandnähe zu überwachen tut niemandem weh

Dennoch tut es niemandem weh, wenn ein Strand, der absoluter Hotspot für Haie ist, aus der Luft überwacht und gesichert wird. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf haben die Behörden von New South Wales in Australien den baldigen Start eines Drohnen-Projekts angekündigt. Die Flugobjekte sollen zum Sichten möglicher Haiangriffe und zum eventuellen Auslösen einer Rettungskette eingesetzt werden. Zudem soll die Drohne direkt erste Hilfe leisten, indem sie ein Rettungs-Kit an die in Not geratenen Wassersportler abwirft.

Premierminister Baird: „Die Zukunft der Rettung!“

Laut Sydney Morning Herald hat der Premier von New South Wales, Mike Baird, erklärt, dass es sich bei der neuartigen Drohne um nicht weniger als „die Zukunft der Rettung“ handele und hat vorrausgesehen, dass in Zukunft jeder Surfclub in NSW zugriff auf die Technologie haben werde. Erst vor einigen Monaten war ein Surfer in New South Wales Opfer eines Haiangriffs geworden. Der „Little Ripper“, wie die in den Vereinigten Staaten gebaute Drohne genannt wird, hat den Vorteil, dass sie stärkeren Seitenwinden widerstehen kann und agiler ist als ähnliche Drohnen. Zumdem sei sie günstiger als ein gewöhnlicher Helikopter und könne bis zu einer Stunde mit einer Batterieladung fliegen, so Premier Baird bei der Präsentation der Drohne.

Strände in New South Wales: Hightech zum Schutz vor Haiangriffen

Die neue Drohne ist mit aktuellster Technologie ausgestattet: Sie hat eine hochauflösende Kamera an Board, die kombiniert mit einem hochentwickelten Überwachungsalgorhythmus die Strände überfliegt. Mithilfe dieser Kombination soll die Drohne in der Lage sein, potentielle Probleme von Schwimmern zu erkennen, die sich in den von Haien stark frequentierten Gewässern von New South Wales unterwegs sind. In dem unwahrscheinlichen Fall, dass ein Haiangriff gesichtet wird, kann ein Rettungskit mit einem aufblasbaren Boot und Sender zu dem Verunglückten hinabgeworfen werden.

Video: Die „Little Ripper“-Drone wird begutachtet

New South Wales: Drohneneinsatz ist Teil einer Strategie, um potentielle Gefahr durch Haie zu mindern

Die Anschaffung der Drohne ist ein Teil der Initiave des australischen Bundesstaats von 2015, die dafür sorgen soll, dass Haie nachverfolgt werden können. In diesem Zusammenhang wurden schon Versuche mit anderen Drohnen unternommen, die ausschließlich dafür hergestellt wurden, um Haie nachverfolgen zu können bei ihren Bewegungen durch das Wasser. Zudem gibt es Überlegungen, Haie mit Sendern auszustatten, um sie 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche nachverfolgen und jederzeit ihren Aufenthaltsort feststellen zu können. In jedem Fall ist der Test der „Little Ripper“-Drohne positiv zu bewerten. Nach einigen Haiangriffen in den vergangenen Jahren waren schon weitaus weniger Tierfreundliche Ansätze diskutiert worden, um eine mögliche Gefahr durch Haie zu minimieren: Die Tiere sollten schlichtweg getötet werden. Sehr gut ist, dass moderne Technik eingesetzt wird, um auf tierfreundliche Art und Weise dem Konflikt zwischen Mensch und Hai in den Gewässern von New South Wales zu begegnen. Man darf gespannt sein auf die ersten Flüge der Drohne!