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Peru: Delfinjagd-Harpunen und Anlanden von Haiflossen verboten

Peruanischer Fischer mit Handharpune 2013.
Neben dem Massaker an Delfinen, das mit dem Harpunenverbot nun beendet werden könnte, bleibt ein anderes bestehen – die Tötung von Haien. Auch die Haifischerei in Peru widerspricht den Gesetzen des Landes, denn 95% der gefangenen Haie sind noch Jungtiere. So werden die Populationen an den Rand der Auslöschung gebracht.

Auch Finning von Haien soll bekämpft werden

Um der Übernutzung der Haibestände zu begegnen, verbietet Perus Produktionsministerium auch das Anlanden von Haiflossen ohne entsprechenden Haikörper. So will die Regierung das sogenannte „Finning“, illegales Umladen auf See und den illegalen Handel mit losen Flossen verhindern. „Leider geht dieses Verbot aber am wirklichen Problem vorbei. Unsere Recherchen zeigten, dass Haie nicht nur ihrer Flossen wegen getötet werden, sondern auch traditionell wegen der lokalen Nachfrage nach ihrem Fleisch. Daher werden die Körper nicht auf See über Bord geworfen, sondern angelandet und die Flossen als wertvolles Nebenprodukt an Land abgetrennt“, erklärt Stefan Austermühle, Präsident von Mundo Azul. „Das eigentliche Problem besteht darin, dass jährlich zehntausende Haie in Peru getötet werden und dass die meisten davon nicht geschlechtsreif sind, was schon der bisherigen Gesetzeslage widerspricht. Auch hier ist die Regierung gefordert, die nötigen Ressourcen bereitzustellen, um die Einhaltung der bestehenden Gesetze sicherzustellen“, so Austermühle.

In diesem Jahr hatte auch ein Prozess gegen drei peruanische Fischer begonnen – seit 1997 die erste Anwendung des Gesetzes, das vorsätzliches Töten, Jagen und Konsumieren von Delfinen verbietet. „Vor wenigen Monaten konnten wir über diesen Prozess wegen illegaler Delfintötung berichten. Jetzt können wir uns über das Verbot der Harpunen und des Anlandens von Haiflossen freuen. Diese jüngsten Entwicklungen sind ermutigende Zeichen, dass sich Peru stärker dem Schutz seiner marinen Biodiversität verschreibt“, sagt Hardy Jones, Geschäftsführer von BlueVoice. „Wir stehen vor der Fertigstellung eines Dokumentarfilms, der die Undercover-Recherche über die Delfin- und Haitötung für die internationale TV-Ausstrahlung aufbereitet. Jetzt haben wir auch ein Ende des Films, das Hoffnung macht“, so Jones abschliessend.

Video: Delfine in Peru