Technik

Trockentauchen: Der Preiskämpfer

Trockentauchen
Trockentauchen: Vielleicht macht es die frische Bergluft? Eine mögliche Erklärung, wie am österreichischen Mondsee schon wieder ein neuer Trocki entwickelt werden konnte. 2014 hatte man bereits drei Modelle auf den Markt gebracht. Das war anscheinend nicht genug. „Wir wollten einen Preiskämpfer konzipieren“, sagt Geschäftsführer Thomas Roiser. „Einen Trocki, den ein guter Händler auch mal für unter 1000 Euro verkaufen kann.“ Dafür nahm man den hauseigenen „Protec 1.0“ und speckte ihn kurzerhand ab. Keine Taschen, keine Zipper an den Manschetten und keine fest angesetzten Boots. Dass der Anzug deshalb aber noch lange keine Billigversion seines Patenonkels geworden ist, wurde in unserem Test deutlich. Denn es wurde am Materialmix herumgewerkelt. Herausgekommen ist ein dreilagiges Laminat, das nicht nur atmungsaktiv (Feuchtigkeit aus dem Inneren des Anzugs kann nach außen entweichen), besonders dehnfähig (Hocke und Turnübungen im „Drytec“ sind überhaupt kein Problem), sondern gleichzeitig auch extrem leicht ist. Gerade Letzteres ist ein wichtiger Punkt. Obwohl als leichter Arbeitstrockentauchanzug angepriesen, eignet sich der Anzug mit einem Gewicht von 2,2 Kilogramm ideal zum Reisen – wir erinnern uns kurz an ständig sinkende Freigepäckgrenzen. Das Durastretch-Laminat ist robust und vor allem hervorragend verarbeitet, für stark materialbeanspruchende Arbeiten unter Wasser würden wir aber trotzdem den „Protec 1.0“ vorziehen.

Der Thermokragen – ein Highlight dank Titanium Neopren

Ein Highlight ist der Thermo-Kragen. Der sitzt über der Halsmanschette, ist stufenlos größenverstellbar und wärmt mit seinem Titanium-Neopren genau da, wo es sonst kalt wird – an der Kältebrücke am Hals. Apropos Manschetten: Ob diese aus Latex oder Neopren sein sollen, das entscheidet man beim Kauf selbst. Denn wer den Schwarz-Gelben kauft, erhält zunächst nur ein Anprobemodell. Nachdem man die richtige Größe gewählt hat, wird der Anzug dann individuell gefertigt. Man wählt die Manschettenart und kann sich noch allerlei Extras aussuchen – gegen Aufpreis versteht sich. Innerhalb von sechs Wochen wird der persönliche Trocki dann gefertigt. Nicht irgendwo in Fernost hinter den Reisfeldern, nein, im österreichischen Werk in den Bergen. Hat man keine Extra-Boots gewählt, kommt der „Drytec“ mit angesetzten Neoprensocken. Die sind deutlich bequemer als die knittrigen Laminattüten manch anderer Hersteller. Da man darüber Boots anziehen sollte, müssen diese ein, zwei Nummern größer eingeplant werden. Etwas mehr Auftrieb an den Füßen steht dann molliger Wärme gegenüber. Die Entscheidung fällt leicht, denn was gibt es Schlimmeres als kalte Füße? Fazit: Ein gelungener Anzug, mit tollem Preis-Leistungs-Verhältnis.

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Der ganze Testbericht als PDF zum Download: