Biologie

Hai-Angriffe: Der gefährlichste Strand der Welt

„Port St. Johns Haiangriffe – was zur Hölle ist da los?“ titelte bereits am 30. Januar 2011 die Sunday Tribune.
Die Hai-Attacken an diesem Strand sind eine statistische Anomalie: Hier haben mehr tödliche Angriffe stattgefunden, als an jedem anderen südafrikanischen Strand. Um genauer zu sein, als an jedem anderen Strand weltweit!

Wissenschaftler behaupten, das mache alles keinen Sinn und versuchen verzweifelt herauszufinden, warum der Second Beach – der beliebteste Strand der ganzen Wild Coast – das geworden ist, was die Einheimischen mittlerweile als „the beach of death“ beschreiben. Einen Strand, an dem der Tod in Form einer Dreiecksflosse lauert.

Bullenhai, Carcharhinus leucas, Beqa Lagoon, Viti Levu, Fidschi | Bull Shark, Carcharhinus leucas, Beqa Lagoon, Viti Levu, Fiji
Bullenhaie suchen besonders im trüben Wasser vor Flussmündungen nach Beute.

Das Thema Hai-Netze spaltet die Gemeinde

Die Gemeinde ist gespalten und streitet sich darüber, ob Hai-Netze installiert werden sollen oder nicht. Wie im Film „Der Weiße Hai“ scheint Dries van der Merwe, der Vorsitzende der Hausbesitzer-Vereinigung von Port St. Johns, lediglich besorgt darüber, dass die Hai-Angriffe Touristen verschrecken könnten – immerhin die Haupt-Einkommensquelle der Gemeinde. „Die Touristen kommen nicht mehr zu uns, um ihren Urlaub zu verbringen, wenn sie denken, dass unser Strand unsicher ist. Wir müssen etwas tun, damit wir ihnen zeigen können, dass die Behörden aktiv sind und dass wir versuchen das Problem in den Griff zu kriegen. Aber wir können uns nicht einigen. Manche Eigentümer sind für Hai-Netze, andere dagegen“, so sein offizielles Statement.
Rod Hastier, ein Einwohner von Port St. Johns, der 16 Jahre lang für das „Natal Shark Board“ gearbeitet hat, bringt die negativen Aspekte der Netze auf den Punkt: „Hai-Netze funktionieren hier nicht. Es gibt hier viele Haie, ja – aber das war schon immer so! Zum einen ist das Installieren von Netzen sehr teuer, und zum anderen würden darin nicht nur Haie zugrunde gehen, sondern auch Delphine, Schildkröten und Wale.“