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Schmerzen nach dem Tauchen: Nur gezerrt – oder Dekokrankheit?

Fehler 1: Wie schon gesagt und man kann es eigentlich nicht oft genug wiederholen: Die Annahme eines Dekounfalls bei ungewöhnlichen Beschwerden nach dem Tauchen ist keine Hypochondrie, kein Zeichen von Schwäche, sondern der Beweis dafür, dass man im Tauchkurs aufgepasst hat und die richtigen Zeitschriften liest.

Fehler 2: Schmerzmittel, auch so leichte wie Aspirin (Acetylsalicylsäure/ASS), sollten nur auf ärztliche Anweisung eingenommen werden. So eingesetzt wie hier dämpfen sie den Schmerz in einer Phase, in der er noch ein hilfreiches Warnsignal ist.

Wichtig ist die Erkenntnis, dass auch ein perfektes, sicheres Tauchprofil keinen Schutz vor einem Dekounfall bietet. Es gibt viele Faktoren, die unabhängig vom Tauchprofil zu einem Auftreten von Problemen führen können. Ein wesentlicher Faktor, aber keinesfalls der einzige, ist eine Dehydration, also mangelhafte Flüssigkeitszufuhr vor allem im Sommer, in heißen Gebieten und bei starker körperlicher Anstrengung.
Die beste Reaktion auf ein vermutetes Dekoproblem ist die Gabe von reinem Sauerstoff. Wie das fachgerecht geschieht, lernt man in sogenannten Oxygen-Provider-Kursen, wie sie Divers Alert Network (DAN) und aqua med regelmäßig durchführen.
Beide Organisationen bieten auch Tauchunfallversicherungen an. Die sind wichtig, denn die Kosten der meisten Druckkammerbehandlungen dürfen seit 2000 nicht mehr von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Eine private Tauchunfallversicherung deckt die anfallenden Kosten. Diese liegen bei etwa 1000 Euro für eine einfache Behandlung mit ein bis zwei Kammerfahrten, können aber auch mehrere 10 000 Euro bei einer komplizierten DCS II mit Lähmungen. Weitere Infos gibt  es bei Aqua med, Tel. 0421/222 27 10, www.aqua-med.de und DAN Europe, Tel. 0431/54 98 61, www.daneurope.org.

Erklärvideo: Dekompressionskrankheit