Biologie

Seltener Orca: Der weiße Schwertwal „Iceberg“ ist wieder da!

Nach vier Jahren gibt es ein Wiedersehen mit dem Albino-Orca "Iceberg".

Albinismus deutet auf Gefahren für Orcas hin

Obwohl der Albinismus bei Schwertwalen extrem selten ist, kommt er offensichtlich bei Orcas relativ häufig vor. Der Studie nach beherbergen die russischen Gewässer die höchste festgestellte Dichte an weißen Orcas weltweit. Anders in der Antarktis, wo die größte Anzahl an Schwertwalen auf der Welt lebt: Dort wurde nicht ein einziger weißer Orca gesichtet bisher. Albinismus ist sehr selten: Für Säugetiere beträgt die Wahrscheinlichkeit 1:10.000, bei Menschen in Westeuropa liegt die Chance sogar nur bei 1:20.000.

Das ergeben sich auch Probleme für die Schwertwale: „Weltweit sind die Schwertwal-Populationen relativ klein und haben eine geringe genetische Vielfalt“, betont Hoyt. „Daher ist eine erhöhte Rate an weissen, albinotischen oder leuzistischen Tieren nicht überraschend. Es ergibt sich daraus jedoch auch eine Verwundbarkeit der Orcas nicht nur gegenüber äusseren Bedrohungen, sondern auch gegenüber Mutationen, die in kleinen Populationen mit erhöhter Inzucht zu einer beträchtlichen Gefahr werden kann.“

Schwertwale werden in russischen Gewässern noch gefangen

Nicolas Entrup von OceanCare, einer internationalen Meeresschutzorganisation, betont die Bedeutung der weißen Orcas für diese Gewässer. Iceberg und seine weißen Pendants seien „außergewöhnliche Botschafter“, die geschützt werden müssen. „Das Team junger, russischer Wissenschaftler bei FEROP leistet hervorragende Arbeit unter sehr schwierigen Bedingungen und unterstützt die Bemühungen, Schutzgebiete in russischen Gewässern einzurichten. Wir dürfen nicht vergessen, dass dies die letzte Region weltweit ist, in der Orcas für Vergnügungsparks gefangen werden.“ 16 Schwertwale wurden seit 2012 in den Gewässern Russlands gefangen und aus ihren Familien entrissen.

Video: Schwertwal „Iceberg“ wurde 2012 erstmals gesichtet