Alles was Sie über Blutfettwerte wissen müssen
Unerwartete Dekompressionsunfälle sind keine Seltenheit: Neben Tauchzeit und Tiefe gibt es viele Faktoren, die Einfluss darauf haben, ob es zum Unfall kommt. Wie wichtig das Blut dabei ist, erläutert das TAUCHEN-Medizinteam.
CHOLESTERIN-SPIEGEL
Leider ist das nur ein Teil der Wahrheit, denn tatsächlich ist nicht nur das Speicherfett (also dass, was die „Rettungsringe“ ausmacht) von maßgeblicher Bedeutung, sondern auch die Blutfette. Und die können sogar bei schlanken Menschen erhöht sein. Zu den Blutfetten zählen sowohl das Cholesterin als auch die sogenannten Triglyzeride, zusammengefasst Lipoproteine genannt. Diese Blutfette kommen recht häufig bei Menschen mit Übergewicht, Zuckerkrankheit oder auch mit einer Fettstoffwechselstörung vermehrt im Blut vor. Man sagt dann, dass die Blutfettwerte erhöht seien. Genau das hat aber eine ungünstige Auswirkung auf die Bildung von Gasblasen im Blut bei der Dekompression. Genauer: Erhöhte Blutfettwerte begünstigen die Gasblasenbildung. In diesem Zusammenhang ist zu verstehen, dass es für ein Gas physikalisch gesehen gar nicht so einfach ist, in einer Flüssigkeit eine Blase zu bilden, denn es müssen erhebliche Gegenkräfte überwunden werden. Und daher fördert alles, was diese Gegenkräfte vermindert, auch die Bildung von Gasbläschen. Ist es zum Beispiel möglich, die Oberflächenspannung an der Grenzschicht zwischen dem Gas und der Flüssigkeit herabzusetzen, so hat es das Gas schon erheblich leichter, sich zu einer Blase zu formen. Und genau das tun die Blutfette. Frühe Dekompressionsforscher haben sogar von einer Blasenhaut gesprochen. Tatsächlich ist es so, dass man bei Doppler-Ultraschall-Untersuchungen bei Tauchern mit erhöhten Blutfettwerten vermehrt Gasblasen findet. In diese Beobachtung passt auch, dass man bei solchen Menschen unmittelbar nach einem Dekompressionsunfall eine Reduktion der Blutfettwerte beobachten kann, was damit erklärt wird, dass jener Anteil der Blutfette, der an den Gasblasen hängt, der Messung entzogen ist.FETTREICHE SPEISEN VORM TAUCHEN MEIDEN
Nicht nur Taucher, die dauerhaft erhöhte Blutfettwerte haben, also unter einer Hypercholesterinämie leiden, sind betroffen. Es wurde festgestellt, dass der Fettgehalt des Blutes auch nach einer fettreichen Mahlzeit für mehrere Stunden deutlich erhöht ist. Darum ist es sicher keine gute Idee, zum Beispiel am Abend eine zünftige Mahlzeit mit Schmalzbrot und Schweinshaxe zu sich zu nehmen, um dann am nächsten Morgen einen ordentlich tiefen Tauchgang zum Beispiel in einem süddeutschen oder österreichischen See zu absolvieren. Und das gilt sinngemäß für alle fettreichen Speisen. Doch eine Ausnahme gibt es: Fettsäuren aus Fischen scheinen hier genau das Gegenteil zu bewirken. Norwegische Forscher (wer sonst, wenn es um Lachs geht) konnten nämlich zeigen, dass jene Fette, die vermehrt in den fettreichen Kaltwasserfischen wie etwa Lachs vorkommen, einen Schutz gegen Deko-Stress bieten. Zwar kommt es auch hier zur Blasenbildung, die Reaktion des Körpers auf die Blasen fällt aber geringer aus. Daher wird Tauchern empfohlen, auf fettes Fleisch zu verzichten.
Foto: Wolfgang Pölzer. Auch Flüssigkeitsmangel erhöht das Risiko, an einem Dekompressionsunfall zu erleiden.
HARNSÄURE IM BLUT
Der Einfluss eines anderen Blutwertes ist weniger gut belegt und daher auch nur mit einer gewissen Vorsicht aufzuführen. Es handelt sich hierbei um Harnsäure, die, wenn im Übermaß und dauerhaft vorhanden, als Auslöser der Gicht gilt. Ob und inwieweit allein erhöhte Harnsäurewerte im Blut das Blasenrisiko beim Tauchen erhöhen, ist nicht bekannt. Kommt es aber als Folge der erhöhten Harnsäurewerte zur Gicht, so ist das Risiko, im betroffenen Bereich ein Dekompressionsproblem zu bekommen, erhöht. Das erklärt sich zum einen aus den Harnsäureablagerungen, zum anderen und mehr noch aber aus der chronischen Entzündungsreaktion hier.HÄMATOKRIT-WERTE

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