Medizin

Kalorienverbrauch beim Tauchen: Macht Tauchen schlank?

Wassergymnastik mal anders: Taucher fragen sich, ob Tauchen schlank macht.

Kalorienverbrauch beim Tauchen: Ist UW-Sport ein Fatburner?

Aber wenn alles so ist, wie bis hier beschrieben, wäre dann das Tauchen nicht eine ideale Art, um Körpergewicht zu verlieren, ohne sich dabei wirklich anstrengen zu müssen? Also quasi ein „Abnehmen mit Spaß“? Die Antwort ist ernüchternd, denn sie lautet: „Leider nein!“.„Einspruch!“ werden manche sagen, denn sie wer den die Beobachtung gemacht haben, dass sie bei einem intensiven Tauchurlaub tatsächlich Gewicht verloren haben, was durchaus plausibel ist. Bei mehreren Tauchgängen am Tag summiert sich natürlich der tatsächlich nicht unerhebliche Kalorienverbrauch beim Tauchen.

Wenns ganz dumm läuft, geht am Ende trotz des hohen Energieverbrauchs der Tauchanzug nicht mehr zu. Foto: Wolfgang Pölzer
Wenns ganz dumm läuft, geht am Ende trotz des hohen Energieverbrauchs der Tauchanzug nicht mehr zu. Foto: Wolfgang Pölzer

Dazu kommt dann noch, dass viele Taucher es nicht gut vertragen, mit einem gut gefüllten Magen ins Wasser zu steigen, weil sie, insbesondere nach einer fettreichen Mahlzeit, vermehrt unter Aufstoßen und Sodbrennen leiden, was sich unter Wasser zu einem echten Problem entwickeln kann. Hier verstärkt sich die Neigung zum Speiserückfluss durch die Kopf-tief-Lage unter Wasser und wird weiter begünstigt durch die hydrostatischen Effekte, aber auch durch die Gerätebegurtung, die den Druck im Bauchraum erhöhen. Betroffene senken das Risiko in den meisten Fällen dadurch, dass mehrere kleinere Mahlzeiten zu sich genommen werden und an Fett eher gespart wird. Diese vergleichsweise kalorienreduzierte Ernährung mit gleichzeitig erhöhtem Energieverbrauch und durch das viele Tauchen wenig Gelegenheit zur Völlerei, kann dann wirklich zu einem Gewichtsverlust führen. Grundsätzlich und bei geringerer Tauchfrequenz ist Tauchen aber zum Abnehmen eher weniger geeignet, wie übrigens auch das Schwimmen. Es ist so, dass eine Vielzahl von Muskeln bewegt werden und der Kalorienverbrauch auch durch die Fortbewegung gegen den erhöhten Wasserwiderstand bei entsprechender Schwimmintensität erhöht ist. Tatsächlich konnten aber vergleichende Untersuchungen bereits in den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts zeigen, dass nach einem Schwimmtraining die Kalorienaufnahme bei einem freien und unkontrolliertem Essen höher ist, als der Verbrauch durch die vorher stattgefundene sportliche Aktivität. Menschen, die regelmäßig und intensiv Schwimmen, werden bestätigen können, dass man nach dem Schwimmen eher ein Hungergefühl entwickelt, wohingegen Läufer eher davon berichten, dass sie nach der sportlichen Aktivität keinen Appetit verspüren.

Warum ist Tauchen trotzdem kein Schlankmacher?