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Aqualung steht vor dem Verkauf an US-amerikanische Investoren

Das französische Traditionsunternehmen ist seit 2016 Spielball der Finanzindustrie. Im Herbst wird es vermutlich von einem seiner Hauptgeldgeber übernommen werden.

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Wie das Online-Portal Scubanomic bereits im April berichtete, konnte Aqualung seine Schulden nicht mehr begleichen, nachdem der Eigentümer Montagu Private Equity dem Unternehmen die Barmittel entzogen hatte.

Der Hauptkreditgeber Barings hatte darauf hin einen Vorschlag zur Übernahme Aqualungs unterbreitet. Ein französisches Gericht hatte Aqualung zuvor aufgefordert seine betrieblichen und finanziellen Schwierigkeiten zu regeln. Der Vorschlag von Barings die Kontrolle über Aqualung zu übernehmen wurde nun angenommen. Es wird erwartet, dass die Transaktion im Herbst diesen Jahres abgeschlossen sein wird.

Laut dem Analysten Darcy Kieran sei das Interesse von Barings an Aqualung allerdings nur finanzieller Natur: »Es ist nicht damit zu rechnen, dass diese Besitzverhältnisse lange so bleiben werden. Barings möchte das Geld, das es Aqualung geliehen hat, zurückerhalten. Wir sollten also davon ausgehen, dass Barings Aqualung bei der ersten Gelegenheit abstoßen wird, wie es diese Art von Investoren tun.«

Barings ist Teil der Massachussets Mutual Life Insurance Company. Aqualung wird demnach ab Herbst unter einem US-amerikanischem Dach verweilen, wie lange ist ungewiss. Das französische Unternehmen Aqualung ist aktuell noch Teil der englischen Investmentgesellschaft Montagu, die es 2016 von dem französischem Mischkonzern Air Liquide kaufte. Air Liquide besaß Aqualung von 1946 bis 2016. Seit diesem Verkauf hat Aqualung neben den Schwierigkeiten der Corona-Pandemie schwer mit einer ökonomischen Abwärtsspirale zu kämpfen, ausgelöst durch investorengetriebene Renditegier.