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Bedrohte Seiwale: Japaner laufen schon wieder zur Waljagd aus

Zwergwal: Jetzt wollen die japanischen Walfänger einen besonders gefährdeten Bestand fangen.
Bereits am 02. April – nur wenige Tage nach der Rückkehr aus der Arktis, sind zwei Schiffe schon wieder in See gestochen und auf der Suche nach Zwergwalen. Die Walfänger haben Taiji, ihren Heimathafen, hinter sich gelassen und wollen vor Hokkaido schon wieder auf die Jagd gehen. Das neue Programm heißt „NEWREP-NP“ und beinhaltet die Jagd auf einen besonders gefährdeten Walbestand, den J-Bestand. Auch die seltenen Seiwale sollen bei diesem Manöver gejagt werden. Das Fleisch der Tiere wird anschließend auf Märkten in Japan verkauft.

Die Japaner hatten bereits im Herbst 2016 die neuen Jagdpläne unter dem Namen „NEWREP-NP“ präsentiert. Das Programm sieht vor, im Nordpazifik auf Jagd nach Walen zu gehen – undzwar nicht zu knapp: 140 Sei- und 174 Zwergwale sollen erjagd werden. Faktisch ist die Jagd von Seiwalen ein Verstoß gegen CITES, das Washingtoner Artenschutzabkommen. Selbst die Jagd der bedrohten Seiwale soll zu kommerziellen Zwecken stattfinden – ein klarer Verstoß.

Experten sind sich einig: Japanischer Walfang der Seiwale ist alles andere als wissenschaftlich

Derweil setzen sich die Experten des IWC, der Internationalen Walfangkommission, mit dem Walfang Japans auseinander. Die unabhängigen Experten betonen in einem Bericht, dass NEWREP-NP überhaupt nicht rechtfertigt, Wale zu töten. Auch der Wissenschaftsausschuss des IWC wird sich mit dem Bericht auseinandersetzen. Im Mai wird er der Internationalen Walfang Kommission vorgelegt. Astrid Fuchs von der Walschutzorganisation WDC betont deshalb auch, dass die Japaner unabhängig von den Ergebnissen des IWC den Walfang schon wieder aufnehmen wollen: „Dieses Verhalten ist eine unglaubliche Provokation“, so Fuchs. Die Mitarbeiterin der Walschutzorganisation wirft dabei den Japanern vor, sich beim Artenschutz nicht an internationale Arrangements zu halten und nichtmal bedrohte Arten wie den Seiwal außen vor zu lassen.