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Chinas große Airlines stellen Transport von Haiflossen ein

China Southern stellt seit 01. März offiziell den Transport von Haiflossen ein.
Die Fluggesellschaft China Southern ist eine der drei großen staatlichen chinesischen Gesellschaften, die sowohl im Passagier- als auch im Warentransportgeschäft tätig sind und bisher Haiflossen, die als umstrittene und vermeintliche Delikatesse in China gelten, transportiert haben. Zuvor hatte bereits Air China die Beförderung der Flossen beendet. Das Unternehmen hat seinen Sitz in der chinesischen Stadt Guangzhou, das weltweit als das größte Handelsdrehkreuz für Haiflossen gilt. Die Einstellung der Transporte durch China Southern ist ein herber Rückschlag für chinesische Importeure, die Haiflossen in das Land bringen möchten. Denn nach wie vor gelten Haiflossen – oder besser gesagt die daraus hergestellte Suppe – in China als Delikatesse und werden zu horrenden Preisen bei Banketten, Hochzeiten und vielen weiteren wichtigen Anlässen gereicht. Der Bedarf an Haiflossen in China gehört zu den bedeutensten Gründen, warum Haie weltweit gejagt werden. Millionen von Tieren werden jedes Jahr aus den Meeren gefischt und vielen von ihnen werden auf grausame Weise die Flossen bei lebendigem Leib abgeschnitten.

Weniger Transporte von Haiflossen weltweit

Mit China Southern transportieren nun, gemessen an der Sitzkapazität der Airlines, 51 Prozent der internationalen Fluggesellschaften keine Haiflossen mehr. Auch andere chinesische Transporteure folgen dem Beispiel: So möchte der Containerriese Cosco ebenfalls keine Flossen von Haien mehr befördern, dort hatte man die Beförderung bereits in 2016 eingestellt. Somit bleibt unter den großen Transporteuren nur noch China Eastern, die sich noch nicht zu der Thematik geäußert hat und nach wie vor Haiflossen transportiert.

Video: Sea Shepherd deckt auf – nach wie vor illegaler Transport von Haiflossen

Die Umweltschutzorganisation Sea Shepherd wiederum hat aufgedeckt, dass bei vielen Logistik-Unternehmen, die sich verschrieben haben, keine Haiflossen mehr zu transportieren, nach wie vor die Körperteile der Tiere befördern – nun jedoch vermeintlich unwissentlich.

Beförderung dank Umweltaktivisten eingestellt

Wieder einmal zeigt sich, dass die Kampagnen von Umweltaktivisten Wirkung zeigen können: Bereits die größte Logistikfirma Chinas „Cosco“ hatte 2016 den Transport der Flossen auf äußeren Druck hin eingestellt. In einem Brief an die Umweltschutzorganisation „Wild Aid“ versicherte der Chef von China Southern, dass man der Thematik große Aufmerksamkeit widme und dass man aktiv dazu beitragen wolle, Tiere und Pflanzen zu schützen. Der Brief des Airline-Chefs war die Reaktion auf einen Brandbrief, den die Aktivisten im Januar an die Airline geschrieben hatten.

Handel mit Haiflossen angeblich eingebrochen

Für den Handel mit Haiflossen sieht es sodann auch nicht gut aus: Unterschiedliche Quellen gehen davon aus, dass der Import von Haiflossen nach China zwischen 2012 und 2015 um bis zu 82 Prozent zurückgegangen sei. Dennoch sterben weiterhin jedes Jahr Millionen von Haien für ihre Flossen. WildAid Kampagnen-Leiter Alex Hofford frage allerdings auch, wie es sein könne, dass die großen chinesischen Airlines den Transport von Haiflossen einstellen, während die größten amerikanischen Logistiker wie FedEx und United Airlines nach wie vor fleissig Haiflossen transportierten. Die Arbeit der Umweltaktivisten ist somit wohl noch lange nicht getan.

Video: Haiflossen-Handel in Hong Kong

Dieses Video zeigt, warum der Kampf gegen das Finning und die Haiflossen-Transporte unbedingt weitergehen muss.