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Die Florida Keys – Inseln am seidenen Faden

Paddle Boarding- oder Kayak Touren sind im Nationalpark der Everglades ein echtes Erlebnis. Foto: Florida Keys News Bureau

Südlich der Millionenmetropole Miami beginnt das Sumpfgebiet der Everglades. Hier geht die berühmte Autobahn mit der Nummer 1 in eine Brückenlandschaft über. Von der Grenze zu Kanada, ganz im Norden, hat sich die Straße die amerikanischen Ostküste entlang geschlängelt um schlussendlich auf der letzten Etappe ihre Reisenden mit atemberaubenden Ausblicken zu verwöhnen. So muss man sich als Autofahrer wirklich konzentrieren um auf den vielzähligen Brücken in der Spur zu bleiben und sich nicht zu lange den fesselnden Blicken hinzugeben. Duck Key, Pigeon Key, Conch Key, bereits die Namen der einzelnen Inseln geben Hinweise darauf, dass man in einem Naturparadies angelangt ist. Dass man von Keys die Rede ist und nicht von „Islands“, kommt daher, dass die Inselkette im fünfzehnten Jahrhundert von spanischen Eroberern entdeckt wurde. Cayo bedeutet im Spanischen kleine Sand- oder Koralleninsel und wurde in den englischen Sprachgebrauch übernommen. Die Straße endet in Key West, dem südlichsten Punkt der USA. „Nur noch 90 Meilen nach Kuba“ – dieser Slogan begegnet dem Besucher hier öfter. Und in der Tat, kann man den Einfluss der Karibiknation förmlich spüren. Es gibt Zigarrenshops an den Ecken, im Radio wird spanische Musik gespielt, und in den Bars gibt es vorzüglichen Rum angeboten.

Kevin Lazarski of Dover, Wisc., photographs his wife, Dina, and sons, Jacob and Jordan, at the Southernmost Point marker in Key West, Fla. The icon is one of the most photographed landmarks in the Florida Keys and delineates the area in Key West as the southernmost point in the continental United States. Photo by Rob O'Neal/Florida Keys News Bureau
Der südlichste Punkt der USA liegt in Key West. Von hier sind es noch 90 Meilen (144 Km) nach Kuba. Foto: Florida Keys News Bureau

Key West ist anders als der Rest der USA. Die Menschen auf der Insel mit der gleichnamigen Stadt nehmen das Leben leichter, ja vor allem humorvoller könnte man sagen. Und wem das nicht passen sollte, der kann sich ruhig wieder zurück auf den Weg in Richtung Festland machen. Denn mit der Mutternation hat man schon lange gebrochen. Als in den 80er Jahren am Highway vor der Insel eine Grenzkontrollstation aufgestellt wurde, fürchtete man in Key West ein Einbrechen des Tourismus aufgrund sich bildendender Staus. Die amerikanische Regierung hatte versucht, den Strom der illegalen Einwanderer aus Kuba einzudämmen. Als demonstrativen Protestakt rief man die Conch Republik aus und erklärte den USA den Krieg. Nur um nach einer Minute wieder bedingungslos zu kapitulieren und Reparationszahlungen in Höhe von einer Milliarde Dollar zu fordern. „Wenn die Regierung in Washington uns wie extraterritoriales Gebiet behandelt, dann sind wir das auch“, war dabei die Devise des Gründervaters Dennis Wardlow. Als Washington dann aber Agenten schickte, bewaffneten sich die Bürger mit Baguettes und beschossen die Ankömmlinge mit Brotkrumen und Papierkügelchen. Die Schiffe der US Navy wurden kurzerhand von der Conch Republik „Luftwaffe“, bestehend aus einer alten Propellermaschine aus den 50er Jahren, mit Klopapierrollen bombardiert. Das Skurrile: man hatte mit der Aktion Erfolg. Die Ankömmlinge waren derart perplex, dass sie wieder abrückten.

Heute ist die Mikronation zwar nicht offiziell anerkannt, ihre Bürger identifizieren sich allerdings nach wie vor mit ihrer kleinen Narrenrepublik. Sie verkauft weiter fleißig  Ausweisdokumente und diplomatische Titel an Interessenten und feiern einmal im Jahr eine schillernd bunte Parade am Jahrestag der Ausrufung der Republik. Vor den Häusern hängt neben der US-Flagge immer auch die „Blue Flag“ mit dem Wappentier, der Conch, im englischen Sprachgebrauch die Bezeichnung für die Große Fechterschnecke, einer karibischen Meeresschneckenart.

Foto: Timo Dersch
Am Wrack der USNS Vandenberg haben sich Barrakudas angesiedelt. Foto: Timo Dersch

Vor der Insel liegt die USNS Vandenberg, nach der USS Oriskany vor Pensacola, das zweitgrößte künstliche Riff der Welt. Das beeindruckende Wrack liegt mit 13 – 37 Meter in deutlich gemäßigteren Tiefen, so dass auch Sporttaucher die unteren Teile erkunden können. Man findet weniger marines Leben als an den Wracks um Key Largo, aber ein paar große Barrakudas haben sich bereits angesiedelt. Die Sichtweiten sind gut. Zwischen 15 und 25 Meter weit kann man am beeindruckenden 137-Meter-Bug entlang schauen. In den Gängen des ehemaligen Raketenträgers hält man sich dann doch lieber an einen Guide. Das ist bei Tauchschulen in den USA zwar nicht immer üblich, bei der Größe des Schiffes ist es aber sehr hilfreich eine gute Tour zu kennen. Was aber üblich ist, ist das Trinkgeld, das der Guide erhält, der an diesem Tag die Ansagen auf dem Schiff macht, ob man nun mit ihm getaucht ist, oder nicht.

Bei der Sunset Celebration können Künstler und Artisten bestaunt werden. Foto: Timo Dersch
Bei der Sunset Celebration können Künstler und Artisten bestaunt werden. Foto: Timo Dersch

Den Tag lässt man in Key West am Besten bei der „Sunset Celebration“ ausklingen. Das Event an der westlichen Hafenpromenade, findet täglich um den Zeitpunkt des Sonnenuntergangs herum statt. Hier findet man allerlei Künstler und Artisten die ihr Können darbieten. Vom Schwertschlucker über den Countrysänger bis zum Tatto-Künstler ist alles vertreten. Als Krönung gibt es dann natürlich noch den Sonnenuntergang vor traumhafter Kulisse.

Info: www.visitflorida.com oder #LoveFL

Der Reiseveranstalter Nautilus Tauchreisen bietet tolle Reisekomplettpakete auf die Florida Keys an. Flüge, Mietwägen sowie Tauchgänge um Key West und Key Largo können organisiert werden. Kooperiert wird dazu mit der einzigen deutschsprachigen Tauchbasis der USA, „Scuba Fun“. Diese befindet sich in Key Largo. Angeboten werden Riff- und Wracktauchgänge um die Insel Key Largo und Tavernier, sowie Tauchgänge mit den Partnerbasen in Key West.

Info: www.nautilus-tauchreisen.de

Info: www.scuba-fun.com