Biologie News Wissen

Entdeckung in der Antarktis

shutterstock

Die größte Eiswüste der Welt birgt wohl so einige Geheimnisse, die bislang noch unerforscht sind. Ein Arktis-Phänomen führte beispielsweise im vergangenen Winter zu starken Extremen. Um eine küstennahe Region in der Ostantarktis ranken sich besonders viele Mythen und auch Verschwörungstheorien. Das »Neuschwabenland«, das trotz des Namens nichts mit dem deutschen Land Baden-Württemberg zu tun hat, weist eine besondere geografische Eigenschaft auf.

Obwohl es in der Antarktis normalerweise eisig kalt ist, sind die Seen im Neuschwabenland weitgehend eisfrei. NASA-Forscher entdeckten nun unterhalb des Eises in der Antarktis zwei bislang unentdeckte Seen, berichtet merkur.de. Die Gewässer sind offenbar Teil eines globalen Wasser-Ökosystems.

Wassersystem soll mit dem ganzen Planeten verbunden sein

Die Antarktis ist eine gigantische Wüste, die nahezu vollständig von Eis bedeckt ist. Unter der Oberfläche sind zahlreiche Schmelzwasser-Seen, von denen die Wissenschaftler schon seit einiger Zeit wissen. Wie genau die unter dem Eis verborgenen Seen miteinander verbunden sind, konnte bislang jedoch nicht übersichtlich dargestellt werden. Das gelang der Weltraumbehörde NASA laut einer Studie nun jedoch mit dem neuen Erdbeobachtungssatelliten ICESat-2. Dieser konnte nicht nur das System der Wasserstraßen, die mit den Ozeanen verbunden sind, darstellen. Durch die Aufnahmen entdeckten die Forscher eben auch zwei neue Seen unter der Eisschicht.

Bislang gingen die Forscher davon aus, die Seen unter der Eisschicht der Antarktis seien statisch, blieben also immer in einem gleichen Zustand. Laut merkur.de ergab die NASA-Studie jedoch, dass dem nicht so ist. »Wir sprechen von einem Wassersystem, das mit dem gesamten Planeten verbunden ist«, erklärt Matthew Siegfried, Geophysiker und Leiter der Studie. Die beiden neu entdeckten Seen »Lower Conway Subglacial Lake« und »Lower Mercer Subglacial Lake« bewegen sich in bestimmten Zyklen und entwässern und füllen sich in bislang nicht bekannten Perioden. 

Einsicht in globale Wassersysteme

Die Entdeckung des Erdbeobachtungssatelliten ICESat-2 ließ die NASA-Forscher nicht nur die beiden neuen Seen entdecken, sondern gab auch wichtige Einblicke in das globale Wassersystem. Dadurch habe man herausfinden können, wie dieses subglaziale Abwassersystem die Geschwindigkeit beeinflusst, mit der Eis in den südlichen Ozean rutscht, schreibt merkur.de. Durch diesen Prozess wird wiederum Süßwasser in die Ozeane gespeist. Die ständige Zirkulation der Seen unter der Eisschicht in der Antarktis wird dadurch verändert und kann auch das gesamte Ökosystem des Planeten beeinflussen.