Anzüge Technik

Test: Enth Degree Eminence Ein Anzug aus Down Under

Der Neoprenanzug Eminence von der australischen Marke Enth Degree wurde von uns getestet und für gut befunden. Lesen Sie hier, warum.

Benjamin Schulze

Die australische Marke Enth Degree ist in Europa noch recht unbekannt. Doch das Netz an Fachhändlern wächst stetig, so dass die Anzüge an immer mehr Standorten anprobiert werden können und auch anprobiert werden sollten! Neben hochwertigen Unterziehern gibt es eine Neoprenlinie aus Handschuhen, Kopfhaube, Füsslingen und auch eben den Neoprenanzug Eminence. Der ist aktuell als Fünf-Millimeter-Version und als Sieben-Millimeter-Version erhältlich. Der Preis liegt im oberen Mittelfeld und ist bei der Performance vollkommen angebracht. Die 5mm-Version ist ab 380,- Euro zu bekommen.

Nachhaltigkeit

Er ist ähnlich nachhaltig, wie die meisten anderen Anzüge am Markt: Kalkstein-Neopren, spinngefärbtes Garn, Nylon-Innenkaschierungen aus recyceltem Kunststoff, wasserbasierter Klebstoff – das ist State-of-the-Art.

Der Praxistest – die Bedingungen

Wir haben die 5mm-Variante ausgiebig getestet und finden, es ist ein äusserst überzeugendes Produkt mit sehr vielen Stärken und nur sehr wenigen Schwächen. Die Testbedingungen variierten zwischen 20° Celsius im MIttelmeer und 10° Celsius in heimischen Seen.

Im Mittelmeer waren Tauchgänge von 60 Minuten problemlos drinnen. Auch Tiefen von 40 Meter wurden dabei erreicht. Schorcheln, auch für über drei Stunden, war keineswegs kalt. Im deutschen See fing nach etwa 30 Minuten ein leichtes Frösteln an, nach etwa 40 Minuten kam es dann zu einem deutlichem Kältezittern und der Tauchgang wurde abgebrochen.

Der Aufbau des Anzuges

Da die Firma orginär aus dem Surfen und Kitesurfen kommt, sind die Schnitte daran angelehnt. Das bedeutet viel Bewegungsfreiheit. Die Beweglichkeit ist auch auf Grund des weichen Kalkstein-Neoprens gegeben. Der Reissverschluss befindet sich am Rücken. Ein- und Ausstieg gestalten sich einfach. Das Schließen des Reissverschlusses ist alleine möglich. Hier ein Plus das in einem kleinen Manko endet.

Der Eminence besitzt ein breite Lasche, die quer über dem Rücken verläuft und als Wasserstopper unter dem gesamten Reissverschluss liegt. Das Plus daran: die sogenannten »Batwing« hält Wasser effektiv ab und durch den Zipper kommt sehr wenig Wasser. Das macht die Isolation sehr effektiv und sehr gut. Selbst kaltes Wasser unter 12° Celsius hält man eine ganze Zeit lang in dem Anzug aus. Warum endet diese Wasserfalle in einem kleinen Manko. Das Band des Zippers wir durch eine kleine Öse am »Batwing« gezogen. Er soll bei Schließen des Reissverschlusses die Wasserfalle in Position ziehen. Das gelingt mal und mal nicht. Wenn es nicht gelingt, ist man unbedingt auf Buddyhilfe angewiesen. Wenn der Buddy den Zipper schließt, dann ist dieses Problem ohnehin nichtig.

Innen an den Armen gibt es bei der Fünf-Millimeterversion nur kleine Silikonapplikationen, die den Wasserdurchfluss stoppen. Dies tun sie jedoch offensichtlich sehr gelungen. An den Beinen gibt es keinen Wasserstopper.

In der Sieben-Millimetervariante soll dies verändert sein. Die Haube gibt es seperat. Dank großem Glatthautneoprenkragen verrutscht sie nicht und ist ebenfalls angenehm dicht. Die Innenkaschierung ist geschmeidig und trocknet sehr schnell. Schon nach einer guten Stunde ist sie fast trocken. Der Wiederholungstauchgang kann in einem annähernd trockenem Anzug durchgeführt werden.

Fazit

Der Eminence ist ein sehr guter, äusserst bequemer Allrounder. Zu empfehlen für weniger kälteempfindliche Menschen ab 16-17 Grad Wassertemperatur. Wer kälteempfindlich ist sollte da noch zwei bis drei Grad draufschlagen.

Die Innenkaschierung trocknet schnell und ist angenehm weich und plüschig.
Die Knie sind mit Supratex verstärkt.
Zum Schutz der Nähte kann dieser Schoner über den Klettverschluss gelegt werden. Wenn man ihn selbstständig schließen möchte, erfordert das etwas Übung.