Anzüge Technik

Test: Waterproof W7 Ein Halbtrockener, der diesen Namen verdient.

Der halbtrockene Neoprenanzug W7 von Waterproof ist ein absolutes High-End-Produkt. Wir haben einen Stresstest in deutschen Gewässern im Frühjahr gemacht. Ein Praxistest des neuen Waterproof W7.

Benjamin Schulze

Die Nachhaltigkeit

Die Schweden stehen für extrem haltbare und langlebige Neoprenanzüge. Das ist die Nachhaltigkeit die Waterproof propagiert und die sich in ihren Produkten wieder spiegelt. Es kommt ein Neopren auf Kalksteinbasis des südkoreanisches Herstellers Jako zum Einsatz. Es ist relativ teuer im Einkauf. Dafür besitzt es ideale Eigenschaften um als Tauchanzug verarbeitet zu werden.

Der Praxistest des Waterproof W7 – die Testbedingungen

Beim neuen W7, den es in einer fünf- und in einer sieben Millimeterversion gibt, bietet Waterproof ein absolutes High-End Produkt an. Die Sieben-Millimeterversion haben wir während mehrerer Tauchgängen im Fühlinger See bei Köln getestet. Die Testbedingungen war hart. März und April waren die Testmonate. Die Temperatur lag bei 8° Celsius. Trotzdem konnte der Anzug Tauchgänge auf Maximaltiefen von zwölf Meter für eine Dauer von 45 Minuten ermöglichen. Sobald die Wassertemperatur zweistellig wurde, waren auch Tauchgänge von 55 Minuten problemlos möglich. Isolationsleistung demnach top!

Die Technik dahinter

Wie schafft der W7 das? Waterproof hat einen klassischen Halbtrockentauchanzug geschaffen, mit einer kleinen Ausnahme. Der Rückenzipper ist zwar nicht gasdicht, wird aber mit einer doppelten Dichtlippe aus glattem Neopren effektiv abgedichtet. Ansonsten besitzt der Anzug an Armen und Beinen lange, überlappende Manschetten aus offenzelligem Neopren, die nach Innen gekrempelt werden können.

Reissverschlüsse an Armen und Beinen sorgen für einen bequemen Einstieg und anschließend geschlossen für eine hohe Dichtigkeit. Die separate Haube fügt sich gut ins Gesamtkonzept ein. Optional kann ein großer Kragen als Wasserfalle in den Anzug eingesetzt werden. Das mindert den Wasserdurchfluss ebenfalls deutlich. Die Nähte sind verklebt und doppelt vernäht. Ein Eindringen von Wasser wird dadurch deutlich reduziert, vielleicht sogar komplett verhindert.

Die Innenkaschierung ist plüschig, weich, warm und trocknet schnell. Durch seine Vorformung ist der Anzug bequem und sehr beweglich. Die beidseitigen Beintaschen sind gut erreichbar. In ihnen haben Ersatzmaske oder eine Oberflächenboje viel Platz. Sie sind hervorragend elastisch dasheißt, sind sie leer, liegen sie eng an und beeinflussen die Stromlinienform nicht. An beiden Armen können die Computerarmbänder unter einem entsprechenden Riemen gesichert werden.

Wichtige Punkte, die den Waterproof W7 eindeutig sehr durabel machen sind die Verstärkungen an den verschiedenen abriebsgefährdeten Stellen. So sind die Ellenbogen und das Gesäß mit Neopren versehen, dass mit strapazierfähigem Duratex kaschiert, also überzogen wurde. An den Knien geht Waterproof noch einen Schritt weiter, was vor allem Ausbildungspersonal freuen dürfte. Aber auch »normale« Taucherinnen und Taucher können natürlich davon profitieren. Die Kniepads sind aus Kevlar, das mit Duratex verstärkt wurde. Häufig sind es nämlich die Knie, die früher oder später durchgerubbelt sind. Die Verstärkung ist großflächig und geht etwas übers Schienbein.

Alle Reissverschlüsse sind vom zuverlässigen Hersteller YKK. Auch der Klettverschluss am Hals ist neu konzipiert, damit er die Nähte nicht aufraut. Damen- und Herrenschnitte sind erhältlich.

Fazit

Für rund 449 Euro ist der Waterproof W7 ein Anzug, der in der dicken sieben Millimeterversion in Deutschland für viele Monate getaucht werden kann. Eine separate Haube ist Geschmackssache. Ihre Dichtfunktionen ist gegeben, vor allem in Verbindung mit dem optionalen »Neckseal« (sehr empfehlenswert). Wer lange etwas von seinem Anzug haben möchte, ein qualitativ hochwertiges, gut durchdachtes Produkt kaufen möchte, ist mit dem W7 gut beraten. Seine Kevlarknieschoner machen ihn vor allem für Instruktoren extrem interessant.