Kameras Technik

Canon EOS 5DS/R im Hugyfot-UW-Gehäuse: Pixelmonster für Profis

Hinsichtlich der Auflösung hat die „EOS 5DS/R“ keine direkte Konkurrenz. Der „Pixelsaurus Rex“ verlangt aber eine intelligente Fotografie, sonst kommt es bei langen Verschlusszeiten zu Pixelwischern und bei kleinen Blenden zu Beugungsunschärfen.
Foto: Herbert Frei
Beide Kameras, „EOS 5DS“ und „EOS 5DS R“, unterscheiden sich technisch nur durch den aktiven Tiefpassfilter in der „5DS“ voneinander und sehen der im Programm gebliebenen „EOS 5D MK III“ in fast allen Details ähnlich. Die „5DS R“ mit deaktiviertem Tiefpassfilter kostet 200 Euro mehr, kann aber mit einer etwas besseren Bildschärfe aufwarten. Für die UW-Fotografie spielt es eine untergeordnete Rolle, für welches der Modelle man sich entscheidet. Beide Kameras ermöglichen Aufnahmen mit einer enormen Auflösung, knackscharfen Details und einer geradezu irrwitzigen Bildausschnittsoption. Zieht man aus 50 Megapixel einen Bildausschnitt in doppelter Größe heraus, bleiben immer noch 12,5 Megapixel übrig. Also so viel, wie die spiegellose Vollformat-Sony „7S“ maximal auf ihrem Bildsensor hat.

Die „EOS 5DS/R“ ist nicht nur in punkto Auflösung „State of the Art“. Foto: Herbert Frei
Die „EOS 5DS/R“ ist nicht nur in punkto Auflösung „State of the Art“. Foto: Herbert Frei

50 Megapixel haben aber nicht nur Vorteile. Die schiere Menge der Bildpunkte beeinflusst das Signal-Rauschverhältnis nicht unbedingt positiv. So wird das Verlangen nach hohen ISO-Werten auf ein vernünftiges Maß gedeckelt. Mehr als ISO 6400 mutet Canon seinen Pixelköniginnen im Regelfall nicht zu: Bis ISO 800 kann aber Entwarnung gegeben werden. Bis hierher ist das Rauschverhalten wie bei der „EOS 5D MK III“ also sehr gut. Makroaufnahmen mit ISO 200 sind kein Problem. Die Dynamik, also das Kontrastverhalten zwischen der dunkelsten und der hellsten Stelle im Bild, beträgt neun Blenden. Kein Rekordwert (andere Kameras liegen teils bei elf Blenden), aber praxisgerecht nutzbar. Wenn 50 Millionen Pixel auf einer Sensorfläche von 36 x 24 Millimeter untergebracht werden, schrumpft der Pixelabstand auf 4,1 Mikrometer, was wiederum zu einer förderlichen Blende von 6,7 führt. An Makroaufnahmen sollten deshalb mit etwas Bedacht herangegangen werden. Die Stärke der Megapixel-Monster liegt primär im Weitwinkel- und Fisheye-Bereich.

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Der Autofokus entspricht dem der „EOS 5D MK III“. Er hat sich hier wie dort mit 61 Messfeldern, davon 41 als Kreuzsensoren, bewährt, ist schnell und zuverlässig. Die Auslöseverzögerung dauert im Durchschnitt 0,3 Sekunden. Finger weg vom langsamen Live-View-Modus. In der Bildmitte scharf stellen, die Schärfe speichern und dann die Kamera schwenken – das kann mit der „EOS 5DS/R“, wenn man überhastet vorgeht, ins Auge gehen. Canon hat, um Spiegelerschütterungen zu vermeiden, die Klappmechanismen des Auslösers so verbessert, dass sich die Vibrationen nicht auf die Bildschärfe auswirken können.


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Als nette Dreingabe ist die Auslösung leiser. Beide Kameras beherrschen Full-HD mit 30 Bildern pro Sekunde. 4K muss noch warten. So deutet alles daraufhin, dass Canon die 50-Megapixel-Kameras in erster Linie für Fotografen gebaut hat. Viele Pixel und kleine Pixelabstände setzen älteren Objektiven zu. Nicht jeder, der sich eine „EOS 5DS/R“ kauft, kann in die teuren, rot beringten Profiobjektive investieren. Selbstverständlich kann man die EOS-Vollformat-Objektive auch weiterhin nutzen. Man verliert aber im Einzelfall Auflösung. Die Profi-Objektive sind bei dieser Kamera aber sicherlich das Maß der Dinge.