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Zu große Erwartungen …


Das bezieht Erwartun­gen an Lockerungen oder Verschärfungen hinsichtlich des Reisens genauso mit ein wie auch den Umgang und die Meinung zur Impfung.

Mein Entschluss: »Nix erwarten. Dann kann es auch nicht zu Enttäuschungen kommen.«

Diesem Thema widmet sich auch ein Artikel im Heft (ab Seite 72). Da geht es um uns Taucher und unsere Erwartungen an Tauchurlaube.

Richtigerweise ist dort das Fazit, dass man besser nichts erwartet, da die Freude dann umso größer ist. Eine gesunde Einstellung, wie ich finde.

Ob ich das dann immer noch so sehe, wenn ich mehrere Tausend Euro für eine Tauchreise ans andere Ende der Welt ausgege­ben habe? Ich habe da so meine Zweifel.

Wie geht es Ihnen in diesen Zeiten?

Wie steht es um Ihre Erwartungen an das Jahr 2021? Mich interessiert, wie Sie die bevorstehenden Monate taucherisch in Angriff nehmen. Wo geht es hin und
was erwarten Sie sich?

Schreiben Sie mir: alexander.kassler@tauchen.de

Eure Antworten

Nachricht von Florian:

Guten Morgen Alexander,

das mit den enttäuschten Erwartungen ist so eine Sache, noch bin ich guter Hoffnung, dass zumindest etwas von meinen Plänen umgesetzt werden kann:

– im Juli mit Familie nach Korsika an die Nordküste, hoffe dort zumindest 2-3 TG machen zu können
– im September plane ich auf die Azoren zu fliegen
– im Oktober haben wir in SomaBay/ Ägypten das Hotel gebucht (frei stornierbar), Flüge noch nicht.


Nachricht von Herbert

Sehr geehreter Hr. Kaßler

Ich habe ihr Editorial mit Freude gelesen.

Gerade in der Coronazeit führt eine zu große Erwartungshaltung häufig zu wellenförmigen Stimmungsschwankungen. Nach meinen Erfahrungen steigert dies noch die Unzufriedenheit.

In Bezug auf unser gemeinsames Hobby sind Erwartungen oft ein Entscheidungskriterium. Wo plane ich den nächsten Urlaub (was gibt es dort zu sehen),
am Urlaubsort welche Tauchplätze „muss“ ich sehen (werden sie vom Tauchcenter angefahren).

Ich möchte ihnen zustimmen, dass bei jeder Wahl Erwartungen eine Rolle spielen, nicht nur bei ihnen. Ich muss auch mich immer wieder von Erwartungen befreien. Das hatte bisher in meiner Taucherkarriere immer wieder die guten Nebenwirkung, dass ich mich oft auch an kleinen Taucherlebnissen erfreuen konnte.

Auch uns treibt die Sehnsucht wieder in die Ferne. Auf unseren Reisen, vor allem nach Indonesien und auf die Philippinen, sind uns so viele nette Menschen begegnet, die derzeit unter teilweise unsäglichen Bedingungen ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen. Der für uns wichtigste Grund wieder in diesen Regionen Urlaub machen zu können, ist die Sorge um das Wohlergehen dieser uns lieb gewordenen Menschen. Lassen wir sie doch an unserem Wohlstand etwas Teil haben und bei der nächsten Tauchreise nicht den letzten Rabatt einzufordern.

Meine nächsten Tauchziele sehe ich in den deutschen Seen. Auch hier gibt es Tauchbasen die auf unsere Unterstützung benötigen. So bald als möglich werde ich wieder meine Lieblingstauchbasis auf Bali besuchen.


Nachricht von Thomas

Hallo Alexander,

gerade halte ich das neue Tauchen Heft in der Hand und lese dein Editorial.

Tja, Tauchen 2020 war ja nicht so wirklich der Hit. Aber 2021 wird es bestimmt besser.

Da auch meine Tauchreise 2020 abgesagt wurde, habe ich sie auf diesen Juli verschoben. Im Augenblick sieht es dafür noch sehr gut aus.
Also drück mir die Daumen. Es geht nach Cocos Island.

Im Oktober schauen wir dann nochmal für zwei Wochen in El Quseir vorbei. Da mache ich mir aktuell keine Sorgen drüber. Das wir bestimmt klappen.


Nachricht von Michael

Guten Tag Herr Kassler!

In der letzten Tauchen fragten Sie uns, also Ihre Leser, wie wir in 2021 tauchen und was wir vorhaben.
Gerne will ich das kurz mit Ihnen teilen.

Da das Reisen seit einem Jahr kompliziert und nicht sicher ist, genieße ich meinen Vorteil der 2 Standorte.
Ich lebe zum Teil auf Mallorca im Südosten in der Cala Santanyi.

Von zu Hause muss ich nur 5 Minuten zu Fuß in die Bucht und somit auch zur nächsten Tauchbasis.
Die Basis ist klein und typisch Mallorca mit wenig Struktur, aber viel Herz und natürlich Sicherheit.


Nachricht von Eberhard

Lieber Alexander Kaßler,

ich bin seit der ersten Ausgabe der Tauchzeitschrift (ganz von Anfang an, als es noch „Der Taucher“hieß und ursprünglich eine Clubzeitung der SGS Stuttgart sein sollte) Leser. Ich kaufe das Magazin grundsätzlich an unserem Kiosk bei meiner Tankstelle – ich möchte die Inhaberin so unterstützen.
Natürlich bin ich auch seit über 50 Jahren Sporttaucher (mit etwas mehr als 1.700 Tauchgängen). Immer noch (lustvoll) aktiv und in allen Gewässern tauchend, mit Ausnahme Abwasser.

Ich möchte meine Meinung „Zu große Erwartungen…“ sagen.
Gehen Sie davon aus, dass ich ein erfülltes Berufsleben und auch mein Passion als Feuerwehrkommandant voll ausleben durfte. Da versteht sich von selbst, dass man nicht ständig Top-Erwartungen hegt, sondern normal lebt und dann sehr oft – mehr als enttäuscht – unglaubliche Erlebnisse erfährt.
Ich war in sehr vielen Meeren, Gegenden, Flüssen, Seen, Tümpeln usw. Jedesmal habe ich mich auf meinen Tauchgang und das Gewässer eingestellt. Wenn ich keine gute Sicht hatte, dann trainierte ich die Instrumente und die Technik. Wenn ich wenig Erlebnisse hatte, dann betrachtete ich das ganze als Sport(tauchen). Meistens hatte ich aber Erlebnisse, die meine Leben bis heute reich gemacht haben. Ich kann nicht aufzählen was ich alles erlebt und gesehen habe. Aber mein Herz und mein Kopf (und vor allem von Anfang an sorgfältig geführte Logbücher) lassen mich in dieser blöden Corona-Zeit ein wenig träumen.
Seit über einem Jahr wollen meine Freunde und ich den gebuchten Urlaub auf Bonaire und Curacao antreten. Warten wir halt bis es möglich ist.
Noch nie hatten wir Jahre, die wir taucherisch „nur“ in Süsswasser zubringen konnten. Erstmals 2020 und auch 2021 bis jetzt.
Aber wir (4 Freunde) waren – unter Einhaltung aller Corona-Regeln – am vergangenen Sonntag in einer Talsperre: 5 Grad Wassertemperatur, Sicht so gut wie keine, Außentemperatur 6-7 Grad. Nach 20 Minuten sind wir raus. Fazit von Allen: „Es war trotzdem schön – wir haben uns wieder getroffen und zusammen was unternommen“.

Wenn Sie so eine Einstellung haben, werden Sie eigentlich nie enttäuscht. Egal was farbige Prospekte, Filme und Magazine sagen.
Glauben Sie mir: Meine Erwartungen in Ägypten, Karibik, Kuba, Galapagos, Florida, Bahamas, Malediven, Atlantik, Costa Brava, Bodensee, Baggerseen, Österreichische Seen, Schweizer Seen, Flüsse usw. waren nie enttäuschend. Grund: trotz teilweise sehr teuren Reisen – einen vernünftigen Erwartungshorizont bewahren und alles wird und ist gut.

Es liegt an jedem selber.
Ich erwarte 2021, dass wir – wenn die Impfungen die Mehrheit erhalten haben – Ende des Jahres wieder reisen können. Anders als bisher, aber immerhin.
Bis dahin gehen wir in die Seen und Flüsse…. unglaublich schön, wenn man ein Gefühl dafür hat.

Mit tauchsportlichen Grüßen
Eberhard