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»Photobomb« lässt Forscher über Aufnahme einer »Riesen-Tiefseekreatur« rätseln


 Das Team der Meeresforschungsorganisation OceanX wurde bei einer ihrer Expedition von einem besonderen Meeresbewohner überrascht. Sozusagen ein »Photobomb« der anderen Art. Während der Durchführung einer Ökosystemstudie in der Neom-Region im nördlichen Roten Meer, im Golf von Akaba, um ein völlig unerforschtes Gebiet zu erkunden und zu charakterisieren, entdeckte eine OceanX-Technikerin eine Anomalie auf dem Meeresboden. Dabei handelte es sich um das Schiffswrack der Pella, die im November 2011 gesunken war. Doch womit das Forschungs-Team nicht rechnete, war, dass eine »Riesen-Tiefsee-Kreatur« mitten durch ihre Aufnahmen von dem Wrack schwimmt – und das mehrere Male. Mattie Rodrigue, Leiterin des OceanX-Wissenschaftsprogramm, beschrieb es wie einen Tintenfisch, der größer als ein Mensch sei: drei bis fünf Meter Länge. Zuerst lag die Vermutung nah, dass es sich um einen Riesenkalmar (Architeuthis dux) handelt, von dem Sichtungen äußerst selten sind. Der Zoologe und Tintenfisch-Experte Dr. Michael Vecchione, der die Aufnahmen untersucht hat, vermutet jedoch, dass es sich um ein Riesen-Exemplar eines purpurfarbenen fliegenden Tintenfisches (Sthenoteuthis oualaniensis) handelt. Aufgrund der Häufigkeit der Sichtung gehen sie davon aus, dass sich der Tintenfisch an dem Schiffswrack angesiedelt hat. Das Spannende daran ist, dass Wracks normalerweise nicht zum Lebensraum eines Tintenfisches gehören. Laut Dr. Vecchione gibt es keine Aufzeichnungen darüber, dass sich Mitglieder dieser Familie in einer solchen Struktur zusammengefunden haben. »Es war wie ein absichtlich für das Fernsehen gemachter Moment, es fühlte sich fast so an, weil man diese massive Kreatur mit dem Schiffswrack im Hintergrund sieht«, erinnert sich Mattie Rodrigue an den Moment.

Mehr Infos zur Meeresforschungsorganisation OceanX: oceanx.org