TEXT | Harriët Plantinga
Nach einem reibungslosen Flug von Amsterdam und einem kurzen Transfer vom Flughafen Hato zum Sun Reef fühlen wir uns wie in einer grünen Oase. Unser Gartenbungalow ist im karibischen Stil mit Holz und bunten Fliesen eingerichtet, was sofort eine angenehme Atmosphäre schafft. Die Veranda ist bald mein Lieblingsplatz. Inmitten von Palmen und großen Pflanzen gelegen, bietet sie viel Privatsphäre. Der Grill auf der Veranda ist eine schöne Ergänzung zur komplett eingerichteten Küche im Haus. Nach dem Tauchen ein schönes Stück Fisch oder Fleisch darauf brutzeln – was für ein verlockender Gedanke! In der Nähe gibt es einen Minimarkt, zwei Restaurants am Meer und einen großen Supermarkt, der nur zehn Minuten entfernt ist. Mein Mann John, zugleich mein Tauchpartner, und ich entscheiden uns in den folgenden Tagen oft dafür, ein paar hundert Meter zum Strand von Boka Sami zu laufen, um dort zu essen. Wir haben ja schließlich Urlaub.
Neben unserem Gartenbungalow am Meer gibt es fünf weitere, außerdem vier Ferienhäuser am Meer und fünf Gartenbungalows in der Nähe des Meeres. Während unseres Aufenthalts sind alle Unterkünfte ausgebucht, obwohl wir regelmäßig das Gefühl haben, die einzigen Gäste zu sein. Besitzerin Ilja Leenheer muss lachen, als wir das zu ihr sagen. »Das funktioniert in beide Richtungen! Manchmal bemerken wir einige Gäste gar nicht, vor allem die Taucher. Sie schnappen sich ihre Flaschen und tauchen direkt von ihrer eigenen Terrasse aus im Meer ab oder werfen morgens ein paar Flaschen in den Pick-up und sind den ganzen Tag unterwegs, um Curaçao und seine Tauchplätze zu erkunden.«
Das Hausriff: nie langweilig
Wir beschließen, unsere ersten Tauchgänge am Hausriff zu machen. Michael Duss von der Tauchbasis Curaçao Divers, die sich am Eingang des Bungalowparks befindet, wird uns bei unserem ersten Tauchgang begleiten. »Das Hausriff wird nie langweilig. Es gibt immer etwas Besonderes zu sehen«, sagt er. Damit hat er nicht zu viel versprochen. Nachdem wir unsere Ausrüstung vorbereitet haben, gehen wir den kurzen Weg zum Meer und springen von einem Felsen ins Wasser. Michael führt uns um das Riff herum. Schon bald weist er uns auf ein drolliges Tier hin, das uns aus einem Loch heraus anschaut – ein Gelbkopf-Kieferfisch. Am Drop-off wimmelt es nur so von Fischen! Ich könnte den ganzen Tauchgang dort hängen bleiben, aber Michael winkt uns weiter. Wir tauchen auf 18 Meter ab. Eine Grüne Muräne blickt uns giftig an und versteckt sich schnell in den Felsen. Ein Barrakuda folgt uns in gebührendem Abstand, seine Augen sind ununterbrochen auf uns gerichtet. Aber ich vergesse ihn, als ich weiter vorn etwas Großes mit weißen Punkten sehe. Michael zeigt begeistert darauf, aber das Tier verschwindet in der Tiefe. Zu unserer Überraschung kommt der Adlerrochen wenig später in unsere Richtung geschwommen! Der prächtige Rochen schaut uns genauso an, wie wir ihn anstarren.
50 Schritte ins Meer
Nach unserem entspannten Abstieg erzählt uns Michael mehr über seine Tauchschule. »Viele Taucher entscheiden sich für Curaçao, weil es so bequem ist. Es gibt wenig Strömung, man muss nicht tief tauchen, und die Sicht ist oft ausgezeichnet. Bei uns kann man sich rund um die Uhr Flaschen schnappen und direkt von seinem Bungalow aus ins Meer tauchen. Wir machen keine Bootstauchgänge, nur Tauchgänge vom Ufer aus. Wenn Ihr also erst einmal in Ruhe einen Kaffee trinken möchtet, kein Problem. Ihr müsst nicht zum Boot hetzen.« Er unterrichte alle Tauchkurse mit Ausnahme der Tauchlehrer-Ausbildung, sei es auf Deutsch oder Englisch, und ein bisschen Niederländisch spreche er auch. John und ich haben uns mit der schönen Kombination aus Tauchen am Hausriff und unserem herrlichen Gartenbungalow angefreundet. Keine 50 Schritte, und wir sind am Meer. Und nach jedem Tauchgang hängen wir unsere Ausrüstung auf unserer Veranda auf. Manchmal schauen wir uns an und überlegen: »Sollen wir noch mal gehen?« Meist springen wir dann auf, schnappen uns zwei Tauchflaschen, und innerhalb von zehn Minuten sind wir wieder in der karibischen Unterwasserwelt.
Reiseinfo: Sun Reef Village on Sea / CURACAO / KARIBIK
Das Resort: Das Sun Reef Village on Sea im malerischen Fischerdorf St. Michiel punktet mit ruhiger Lage – und doch ist man innerhalb von 15 Minuten in der Inselhauptstadt Willemstad. Oder in 30 Minuten am Strand in Westpunt. Insgesamt stehen sechs Bungalows und vier Ferienhäuser am Meer sowie fünf Gartenbungalows in der Nähe des Meeres zur Verfügung. Besitzerin Ilja Leenheer sagt, dass viele Gäste wegen der entspannten Atmosphäre wiederkommen und weil Sun Reef der einzige Ort auf Curaçao sei, an dem man von seinem privaten Garten aus direkt ins Meer gehen könne. »Zukünftige neue Gäste müssen nur das Kontaktformular auf unserer Website ausfüllen. Wir schicken dann eine persönliche Beratung und ein Angebot für den Aufenthalt, Infos über den gewünschten Bungalow, die Transfers, die Autovermietung und eventuell ein Tauchpaket. Wir haben keine Hoch- oder Nebensaisonpreise. Gäste sind hier das ganze Jahr über zum gleichen Preis willkommen.«
Weitere Infos: www.sun-reef.com
Die Tauchbasis: Die Curaçao Divers bieten deutschsprachige Tauchkurse in kleinen Gruppen, am Hausriff oder an einem der anderen schönen Tauchplätze der Insel.Außerdem im Angebot: 24/7-Tauchen am Hausriff des Sun Reef, Miete von Tauchausrüstung, geführte Tauchgänge, Nitrox 32. Weitere Infos:
www.curacao-divers.com
Anreise: Von Amsterdam Flug mit TUI, KLM oder Corendon direkt nach Curaçao. Zubringerflüge gibt es von allen großen Flughäfen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Flugzeit ab Amsterdam beträgt etwa neun Stunden. Von Brüssel aus geht es mit TUI nach Curaçao: Der Hinflug ist kein Direktflug und dauert etwa 13,5 Stunden.
Der Rückflug kann jedoch direkt erfolgen.
Weitere Infos: www.curacao.com/de
