Grundwasser tritt aus dem Meeresboden aus
Im Rahmen des Vorhabens soll eine autonome Messplattform weiterentwickelt und zur Einsatzreife gebracht werden, die Grundwasseraustritte am Meeresboden aufspüren und die Menge des austretenden Wassers feststellen kann. Es handelt sich dabei um einen sogenannten Wave-Glider, eine surfbrett-ähnliche Plattform, die allein durch Umwandlung von Wellenenergie angetrieben wird. Solarpanele versorgen die angebauten Sensoren mit Strom. „Das hat den Vorteil, dass das Gerät monatelang autonom vor der Küste betrieben werden kann“, erklärt Dr. Brückmann. Zusammen mit Kolleginnen und Kollegen des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung in Leipzig (UFZ) soll aus den so gewonnenen Daten erstmals ein 3D-Grundwassermodell entwickelt werden, das auch Daten aus einem landgestützten Messnetz berücksichtigt. „So wollen wir die Grundwasserflüsse im Küstenaquifer von Salalah und Grundwasserverluste in das Arabische Meer genau erfassen“, sagt Dr. Brückmann.
Das Forschungsprojekt ist das erste im Rahmen einer langfristigen Kooperation zwischen der Helmholtz-Gemeinschaft und dem Oman. Die Helmholtz-Gemeinschaft unterstützt dabei das Sultanat, ein nationales „Institute of Advanced Technology Integration“ nach dem Muster eines Helmholtz-Zentrums aufzubauen. Das GEOMAR hatte entscheidenden Anteil an der Entwicklung des IATI-Konzepts und bereitet gemeinsam mit anderen Helmholtz-Zentren weitere Pilotprojekte vor. „Für internationale Spitzenforschung benötigt man verlässliche Partner in aller Welt. Mit dieser Kooperation können wir den guten Ruf, den Deutschland im Oman ohnehin hat, weiter festigen und so den Grundstein auch für zukünftige Zusammenarbeit im Bereich des Indischen Ozeans legen“, betonte GEOMAR-Direktor und derzeitiger Vizepräsident der Helmholtz-Gemeinschaft für den Bereich „Erde und Umwelt“, Professor Peter Herzig, während der Vertragsunterzeichnung in Maskat.
Weitere Infos: www.geomar.de