Interviews

Kinofilm „Shallows – Gefahr aus der Tiefe“: Sharkproject kritisiert unrealisitischen Hai-Schocker

Bedrohte Raubfische: Die Darstellung von Haien im Film "Shallows" sei unrealistisch und gefährlich, betont Sharproject.

Interview mit Sharkproject-Präsidenten Gerhard Wegner und Friederike Kremer-Obrock

Gerhard Wegner, Präsident von Sharkproject International und Gewinner des TAUCHEN-Awards, und Friederike Kremer-Obrock, Präsidentin von Sharkprojekt Germany, haben sich in einem Interview zum neuen Hai-Horrorfilm geäußert. Beide sind versierte Taucher mit vielen Stunden Haierfahrung – und halten den Film „für falsch und gefährlich“.

Am 25. August 2016 kommt „Shallows“ in die Kinos. Bekanntlich hat 1975 „Der Weisse Hai“ von Steven Spielberg in hohem Maße den Hai in den Köpfen vieler Menschen als Menschenfresser und Killermaschine verankert. Das wirkt bis zum heutigen Tag nach, erklärt Sharkproject. Verstärkt der neue Film diese „Gefahr“?

Gerhard Wegner: Ich glaube nicht, dass es so etwas wie »Jaws« noch einmal geben wird. Um eine solche Breitenwirkung wie damals zu erzielen, muss ein Film auch in die jeweilige Zeit passen. Hier hat sich zum Glück einiges verändert. Aus dem Killer von damals ist heute ein bedrohtes Tier geworden. Das zeigt auch unsere repräsentative Umfrage, die wir regelmäßig in Deutschland durchführen.

TAUCHEN-Award-Gewinner und Sharkproject-Präsident Gerhard Wegner setzt sich seit Jahren intensiv für den Schutz der Haie ein.
TAUCHEN-Award-Gewinner und Sharkproject-Präsident Gerhard Wegner setzt sich seit Jahren intensiv für den Schutz der Haie ein. Foto: Gerhard Wegner

Aber das heißt nicht, dass ein solcher blutrünstiger Horrorfilm keinerlei Wirkung zeigt: Er wird wieder bestehende Ängste verstärken und neue schaffen. Wie »Jaws« wird auch »Shallows« dem Haischutz schaden. Wenn auch nicht mehr so spektakulär wie damals.