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Algen für bessere Wasserqualität der Ostsee

Algen können helfen, die Wasserqualität in der überdüngten Ostsee zu verbessern. Gleichzeitig sind sie eine hochwertige Biomasse und eine Quelle auch für Wertstoffe für die Kosmetikindustrie.

Angelika Graiff/Universität Rostock; GEOMAR

Daher untersuchen Forscher aus Rostock und Kiel in einem neuen Projekt, ob sich der in der Ostsee verbreitete Blasentang Fucus vesiculosus an den Fundamenten von Windkraftanlagen züchten lässt. Herzstück des Projekts »Klimafreundliche Offshore-Produktion von Algenbiomasse« ist eine Pilotanlage in der Eckernförder Bucht. Die Algen sollen den Nährstoffgehalt senken.

»Auch, wenn man es ihr nicht immer und überall ansieht, aber der Ostsee geht es schlecht«, sagt der Meeresökologe Professor Dr. Ulf Karsten vom Institut für Biowissenschaften der Universität Rostock. »Das liegt vor allem an der nach wie vor zu hohen Einleitung von Nährstoffen, die die Wasserqualität massiv verschlechtern. Jedoch haben der Blasentang und andere Algen die Fähigkeit, Nährstoffe aus der Ostsee herauszufiltern.«

Erfolgreiche Kultivierung von Blasentang auf einem Ziegelstein in einer Freiland-Versuchsanlage des GEOMAR.

Nun ist es Ziel des neuen Forschungsprojekts zu ermitteln, durch welche Maßnahmen die Wasserqualität der überdüngten Ostsee verbessern werden kann. Zudem seien die wachsenden Algen hochwertige Biomasse. So habe man bereits die Idee entwickelt, aus dem Seetang Wertstoffe für die Kosmetikindustrie zu gewinnen. Mit der neuen Pilotanlage in der Eckernförder Bucht untersuchen die Forscher, ob Kulturen von Makroalgen an Fundamenten von Windkraftanlagen wachsen können.

MAKROLEBEN IN DER OSTSEE

Nährstoffgehalt senken

Dafür entwickelt die Projektgruppe in der Eckernförder Bucht Floßstrukturen. Sie ähneln den Fundamenten von Windkraftanlagen. Auf diesen wird dann der Blasentang gezüchtet. Die Kulturen sollen helfen, den Nährstoffgehalt in der Ostsee zu senken. »Braunalgen wie der Blasentang brauchen Nährstoffe zum Wachsen. Und Nährstoffe gibt es auch in der Eckernförder Bucht mehr als genug. Ein ganzer Wald dieser Wasserpflanzen könnte der Bucht deshalb richtig gut tun, indem er reichlich Nährstoffe aufnimmt. Wodurch die Wasserqualität verbessert wird«, erklärt Professor Dr. Karsten von der Universität Rostock.

Rechtzeitig vor der Zersetzung müsse der Tang allerdings abgefischt werden. In Laborversuchen habe dies bereits sehr gut funktioniert. Von einer verbesserten Wasserqualität würden auch die Seegraswiesen profitieren. Diese spielen eine zentrale Rolle im Ökosystem Ostsee. Denn sie bieten Kleintieren und Fischen sowohl Schutz als auch Nahrung. Zudem speichern sie große Mengen von Kohlendioxid, geben Sauerstoff an das Wasser ab und verfestigen die Sedimente am Meeresboden.

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