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Ozeaneum-Team zurück aus Norwegen

Die mit Ausrüstung und Fanggerät schwer bepackten Ozeaneum-Taucher Henning May und Alexander Dressel.
„Vom Seeteufel bis zum Leierfisch können viele der bei uns gezeigten Meerestiere nur von Tauchern gefangen werden“, sagt Dr. Harald Benke, Geschäftsführer der Ozeaneum Stralsund GmbH. „Deshalb fährt unser sehr gut ausgebildetes Tauchteam selbst auf Expedition und wir können beispielsweise als einziges Aquarium in Deutschland lebende Rotbarsche zeigen“, so Benke.

Erschöpft, aber glücklich: Ozeaneum-Taucher nach dem erfolgreichen Tauchgang zu den Kaltwasserkorallen. Foto: Christian Howe/Submaris
Erschöpft, aber glücklich: Ozeaneum-Taucher nach dem erfolgreichen Tauchgang zu den Kaltwasserkorallen. Foto: Christian Howe/Submaris

Die größte Herausforderung in diesem Jahr waren mehrere besonders tiefe Tauchgänge bis auf 84 Meter zu den Kaltwasserkorallen vor Norwegen. „Die große Wassertiefe, Strömung und Temperaturen um sieben Grad Celsius im Wasser und in der Luft haben uns die Arbeit sehr erschwert“, sagt Taucheinsatzleiter Henning May. Unter diesen Bedingungen wird der langwierige Aufstieg trotz Trockentauchanzug und integrierter Heizung zu einer großen mentalen und körperlichen Herausforderung. Die Dekompressionszeit nach so tiefen Tauchgängen beträgt mitunter mehr als zwei Stunden. Dennoch ist es gelungen, besondere Tiere wie beispielsweise Kaltwasser-Gorgonien, auch Seefächer genannt, für die kürzlich zum Jahresthema „Expedition Tiefsee“ eröffneten Becken nach Stralsund zu bringen.

Nach einer gut 24-stündigen Reise im speziell umgebauten Kühltransporter sind Seewölfe, Lippfische, verschiedene Seesterne, Schnecken und Muscheln nun sicher in Stralsund angekommen. In den kommenden Wochen werden die Tiere hinter den Museumskulissen vorsichtig an Futter, Salzgehalt und Temperaturen im Ozeaneum gewöhnt und auf Parasiten untersucht. Pünktlich zu den Sommerferien in Mecklenburg-Vorpommern werden die Aquarien mit den neuen Tieren ergänzt.

Infos: www.ozeaneum.de, www.meeresmuseum.de