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TAUCHEN auf der photokina 2014: Sind Lichtfeldkameras die Zukunft der Fotografie?

22. September 2014, Die Photokina ist vorbei: Weltsensation Lichtfeldkamera: Das System der Zukunft?

Wie werden wir in Zukunft fotografieren? Diese Frage treibt Hersteller, Ingenieure und auch Fotohändler um, denn wer einen Trend verschläft, ist weg vom Fenster. Werden irgendwann Pixelsensoren durch Mega-Ray-Lichtfeldsensoren ersetzt? Auf der Photokina in Köln stellt die Fa. Lytro mit der ILLUM eine Digicam ohne Pixel vor. 8-fach optischer Zoom und 40 Mega-Rays (40 Millionen Lichtstrahlen) sollen eine Auflösung gewährleisten, die nach dem Export vom Lichtfeld-RAWs in JPEG etwa 5 Megapixeln entspricht. Das wäre an und für sich nicht groß von Bedeutung, aber die Kamera beherrscht als erstes Fotogerät das interaktive Living Picture, also das lebende Bild. Das heißt, man kann nach dem Auslösen und Speichern des Bildes nachträglich am PC die Schärfentiefe per Mausklick nach eigenem Gusto verschieben. Ein spezielles, von Lytro mitgeliefertes Programm macht das möglich. Auge vom Zackenbarsch unscharf geworden? Macht nichts, das ziehen wir später zu Haus in die Schärfe. Die Makrofunktion des 30-240 mm Zooms erlaubt sich dem Motiv bis auf null Zentimeter zu nähern. Also Nacktschnecke auf dem Frontglas des UW-Gehäuses? Einfach abdrücken und dann nachträglich schärfen? Ein faszinierender Gedanke. Man muss quasi nur noch den Bildausschnitt festlegen. Maximaler Bildwinkel 78°, gespeichert werden die Lichtfeldbilder auf SD-Karten. Der AF war bei unserem Schnelltest am Lytro-Stand recht flott, würde sich also auch für die Fischfotografie eignen. Das Zoom ist fest eingebaut,erinnert deshalb händisch an eine etwas zu groß geratene Kompaktkamera, denn die ILLUM ist alles andere als kompakt, aber nicht sonderlich schwer. Irgendwann soll es wohl auch eine ILLUM mit Wechseloptiken geben. So wie sie sich gibt, könnte sie aber viele UW-Fotografen begeistern.
Die Meinung über diese Revolution der Fotografie ist auch in Fachkreisen noch geteilt. Flop oder Top? Geht es der ILLUM irgendwann wie den 3 D-Kameras, von denen keiner mehr spricht? Aber Fotografen, die mit der ILLUM fotografierten, sind begeistert und geben dieser Technik große Chancen am Markt zu bestehen. Die Kamera gestattet das Erzählen einer Geschichte, das Visual Story Telling. Mehrere Augenblicke auf einem Bild festhalten und die Story eines Moments erzählen. Ob das ausreicht, um am Markt zu bestehen? Immerhin kostet das Wunderwerkt 1600 Euro. Der Preis wird aber mit zunehmenden Produktionszahlen fallen. Bleibt noch die Frage: Wer baut das erste UW-Gehäuse, damit wir die UW-Welt fotografisch neu entdecken können? Nach meinen Gesprächen mit dem Hersteller, war unverholen eine große Begeisterung zu hören. Was, Sie wollen die ILLUM unter Wasser einsetzen. Das ist ja fantastisch, an das haben wir überhaupt nicht gedacht! www.lytro.com