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Tauchübungen im Hallenbad: Vorsicht im Pool!

Viele Taucher üben im Schwimmbecken: Im Flachwasser ist gute Tarierung wichtig. Foto: W. Pölzer

Ohrenprobleme

Chlor und Ozon haben nicht nur für Allergiker einige Nebenwirkungen: Beide Gase reizen die Schleimhäute. Das Chlorwasser wäscht zusätzlich den Fettfilm von der Haut. Auch die Gehörgangshaut ist davon betroffen und trocknet aus. Das ist bei gelegentlichen Schwimmbad-Tauchgängen nicht weiter tragisch. Werden Schwimmbäder jedoch regelmäßig besucht, also täglich und über eine längere Zeit in Folge, kann es hier, wie beim intensiven Tauchen im Meer, zur Ausbildung einer Gehörgangsentzündung kommen. Diese muss dann HNO-ärztlich behandelt werden. Zu Beginn einer Gehörgangsentzündung spürt der oder die Betroffene zunächst einen Juckreiz im Gehörgang. Mit der Zeit und dem Fortschreiten der Entzündung kommt es zu einer Schwellung mit beginnenden Schmerzen, die erheblich werden können. Neben Ohrenschmerzen sind auch Schmerzen beim Zug am Ohrläppchen oder Druck auf den kleinen Knorpel vor dem Ohr Anzeichen dafür. Manchmal ist schon bloßes Kauen mit Schmerzen verbunden. Bei fortschreitender Entzündung kommt es zu Eiterbildung und Fieber. Die Betroffenen fühlen sich sehr krank.

Durch gechlortes Wasser trocknet auch die Gehör-gangshaut aus. Wer empfindlich reagiert, sollte Tropfen verwenden oder eine Spezialmaske tragen. Foto: W. Pölzer
Durch gechlortes Wasser trocknet auch die Gehör-gangshaut aus. Wer empfindlich reagiert, sollte Tropfen verwenden oder eine Spezialmaske tragen. Foto: W. Pölzer

Genau wie für das Tauchen im Urlaub ist auch hier vor allem die Vorbeugung empfohlen: Man sollte dafür sorgen, dass der Gehörgang möglichst beim Föhnen der Haare mitgetrocknet wird. Anders als im Urlaub kann man bei den ersten Symptomen einen HNO-Arzt aufsuchen, um die Diagnose zu sichern und eine gezielte Behandlung zu beginnen. Deutlich häufiger als die Gehörgangsentzündung ist die Infektion mit Fußpilz, wobei auch hier die Vorbeugung das Wichtigste ist. Dazu gehört vor allem das Tragen von Badelatschen, die regelmäßig desinfiziert und gereinigt werden, sowie das sorgfältige Abtrocknen der Füße, und hier vor allem im Zwischenzehenbereich.


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Vorsicht beim Sprung

Ein völlig anderes Problem stellen Sprünge ins Schwimmbecken dar – egal, ob mit oder ohne Flossen, Maske oder Tauchgerät. In jedem Fall ist auf eine ausreichende Wassertiefe zu achten, wobei diese, je nach Art des Sprungs und Eintreffwinkel, beachtlich sein kann. Typische Verletzungen speziell nach einem Kopfsprung in zu flaches Wasser sind Schädel-Hirn-Verletzungen. Meist führt das zu einer kleinen Platzwunde oder Beule oder einer Gehirnerschütterung. In weniger günstigen Fällen kann das zu Hirnblutungen führen. Aber auch Gerätetaucher müssen aufpassen: Manche Schwimmbecken sind nur zwei Meter tief. Das ist zwar prinzipiell tief genug für einen normalen Einstieg mit großem Schritt, aber nicht aureichend, um sicher vor Verletzungen geschützt zu sein. Falls das Jacket gar nicht oder unzureichend aufgeblasen wurde, sind Verletzungen möglich. Im schlimmsten Fall im Bereich der Wirbelsäule. Daher ist bei allen Sprungübungen immer sicherzustellen, dass das Wasser für den Einstieg auch bei ungünstigem Eintauchen tief genug ist.

Die TAUCHEN-Medizin-Experten

Prof. Dr. Claus-Martin Muth

Muth ist Facharzt für Anästhesiologie und Notfallmedizin, er arbeitet in Ulm.

PD Dr. Tim Piepho

Der Facharzt für Anästhesiologie und Notfallmedizin ist an der Uniklinik in Mainz tätig.

Video: Tauchen im Schwimmbad