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Weißer Hai: Erfolgsmodell der Evolution

Sinne und Organe: Wunderwerk der Anpassung

Die Biologie des Weißen Haies ist ein Wunder der Natur.
Die Biologie des Weißen Haies ist ein Wunder der Natur.
  • Geschmackssinn: 
Hierzu sind Geschmacksknospen in der Schnauze des Hais vorhanden, die wahrscheinlich ähnlich unserer Wahrnehmung funktionieren. Dabei unterscheiden die Haie zwischen genießbar und ungenießbar. Das Letztgenannte wird einfach wieder ausgespuckt. Ein Umstand, der manchem Menschen das Leben gerettet hat, indem er nach dem ersten Biss als „ungenießbar“ klassifiziert und wieder losgelassen wurde. Der Geschmackssinn ist wahrscheinlich der am wenigsten entwickelte aller Haisinne.
  • Akustischer Sinn:
 Wie der Geruchssinn vermag auch der Hörsinn Informationen aus großen Entfernungen aufzunehmen. So können Haie Schallwellen, die sich im Wasser vier Mal schneller als in der Luft verbreiten, über mehrere Kilometer hinweg lokalisieren. Dabei reagiert er vor allem auf niederfrequente Töne, wie sie zum Beispiel von zappelnden Fischen abgegeben werden. Dabei ist das äußerlich nicht zu erkennende Ohr der Haie (befindet sich hinter den Augen) nicht nur zum Hören gut, es liefert dem Hai auch Informationen über die Lage des Körpers im Raum.
  • Geruchssinn:
 Mit Hilfe der Geruchswahrnehmung kann der Hai ein Bild von seiner Umgebung erstellen. Er kann Geruchsmoleküle über weite Strecken erschnüffeln. Hierfür hat der Hai kleine Öffnungen in seiner Schnauze. Schließlich müssen die Geruchsmoleküle nur noch in die Nase gelangen. Um besser riechen zu können, bewegt der Hai seinen Kopf pendelnd von links nach rechts. Durch den seitlichen Versatz der an den beiden Nasenöffnungen ankommenden Informationen lotet er deren Richtung aus.
FOTO: Brandon Cole
Weiße Haie entpuppen sich bei näherer Betrachtung ihrer Sinnesleistungen als wahre Superorganismen. FOTO: Brandon Cole
  • Orientierung:
 Damit sich die Tiere auf ihren Wanderungen orientieren können, besitzen sie die Fähigkeit, elektromagnetische Felder wahrzunehmen und das Magnetfeld als natürlichen Kompass zu nutzen. Das hierfür benötigte Organ ist noch nicht nachgewiesen – die Fähigkeit dazu jedoch schon. Diese Orientierung wird noch durch andere Sinne ergänzt, wie zum Beispiel die Wahrnehmung von Wasserströmungen, Temperatur und Lichteinfall. Die hoch spezialisierten Haie können diverse physikalische Parameter wahrnehmen.
  • Lorenzinische 
Ampullen: 
Die 1662 entdeckten Organe dienen der Wahrnehmung von elektrischen Feldern. Sie sind ein wichtiger Rezeptor für am Boden jagende Haie, denn auch im Sand lebende Fische senden elektrische Impulse aus. Die Rezeptor-Sensibilität ist so hoch, dass sie noch elektrische Felder wahrnehmen können, die zwischen den Polen einer kleinen Batterie entstehen, wenn dazwischen ein Abstand von 1,5 Kilometern herrscht!
  • Tastsinn: 
Viele Haie stupsen ihre Beute vor dem ersten Biss an. Wahrscheinlich ertasten sie dadurch ihre Konsistenz.
  • Seitenlinienorgan:
 Mit Hilfe des Seitenlinienorgans registrieren Haie Druckwellen. Das Organ liegt unter der Haut, besteht aus Kanälen, die mit Flüssigkeit gefüllt und in ihrem Inneren mit Sinneshaaren ausgestattet sind. Die Sinneshaare entladen sich bei Druckschwankungen und geben dem Gehirn diese Information weiter. Durch die Drucksensoren erhält der Hai Informationen über Bewegungen in einem Umkreis von bis zu 100 Meter!
  • Leber: Weiße Haie haben eine große Leber, die bis zu 20 Prozent des Körpergewichts ausmachen kann. Sie ist ölhaltig und ermöglicht dem Hai einen besseren Auftrieb. Da er keine Schwimmblase besitzt, muss er sich nicht an neue Druckverhältnisse anpassen und können schnell sehr viele Tiefenmeter zurücklegen.
  • Haihaut: 
Haie haben Placoidschuppen auf der Haut. Die Hautzähnchen sind nach hinten gerichtet und machen die Haut rauh. Es entsteht eine Rillenstruktur, die den Wasserwiderstand herabsetzt und die Reibungswirkung verringert. Die Haut von Haien war Vorbild für Profi-Schwimmanzüge.