Solotauchen: Einsamer Horrortrip
Ein Anfänger geht im Alleingang an einer Steilwand auf Tiefenjagd. Plötzlich hat er das Gefühl, nicht mehr hochzukommen. Dieser nachgestellte Bericht beruht auf einer wahren Begebenheit und zeigt, wie gefährlich Solotauchen sein kann.









Die Überschrift hätte auch lauten können: „Deutlich mehr Glück als Verstand“
Das „Tauchen“ sich wider das Solotauchen positioniert, kann ich nachvollziehen, wenngleich meine pers. Meinung (mit entsprechender Erfahrung, Redundanz und Tauchplatzkenntnis) da abweicht. Kritisch finde ich aber bei „Fehler 1“ das Solotauchen als ursächlich alleinzustellen. Objektiver hätte ich gefunden, wenn dies deutlicher in Kombination mit der Unerfahrenheit gestanden hätte. Wie hätte es denn verlaufen sollen/können, wenn sich ein 2.ter Anfängerdummbatz gleicher beschriebener Unreife dabei befunden hätte, dann wäre es zwar ein Buddyteam gewesen, aber es hätte eine wohl doppelte Katastrophe bedeuten können. Was wenn solch ein unerfahrener Harakiritaucher seinem erfahrenen Buddy einfach mal abhaut in die Tiefe? Wie viel Zeit bliebe einem erfahrenen Buddy wohl einzugreifen, wenn der panische Anfänger plötzlich Jacketblase u n d Trocki gleichzeitig vollpumpt? Wirklich genug Zeit einzugreifen? Anblasen überhaupt verhindern und/oder an Ablässe zu kommen? In solcher Situation sich negativ tariert dranhängen und mit gespreizten Flossen bremsen? So noch die eigene Gesundheit wirklich gefährden???
Sicher werden diese paar Zweiflerfragen nicht allen denkbaren Varianten gerecht, aber der so statuierte Grundsatz des Buddyteams als Absicherung wäre in solchen Konstellationen wie beschrieben wohl eher trügerisch zu nennen und ergo „Solo“ nicht für den beschriebenen Verlauf ursächlicher Fehler Nr.1!
Seh ich auch so. Ich finde auch, dass ein solcher Harlekin besser alleine verunglückt als noch einen anderen mit reinzuziehen. Die lassen sich ja sowieso von nichts abhalten!
Solo oder Buddy ist nicht immer das entscheidende Merkmal.
Zwischen Buddy und Buddy gibts extreme Unterschiede. Auf der idealsten Stufe tauchen zwei Partner immer zusammen, kennen die gegenseitigen Reaktionen, Normalbewegungen, Fähigkeiten, Schwächen, vor allem die Ausrüstung (wir schleppen deshalb überallhin unsere eigene mit). Man hat großes Glück, wenn man Partnerschaft/Ehe/Freundschaft mit dem Tauchen verbinden (und dadurch vertiefen 😉 ) kann.
Buddytypen, die am anderen Ende der Skala liegen, kümmern sich einen Dreck um ihren Buddy, zeigen ihm fortwährend, dass sie ihn nicht brauchen, und riskieren, dass alle drei in Gefahr geraten, wenn ihm, weil er z.B. alles antatschen und in jedes Loch fassen muss, etwas zustößt. (Wir hatten mal so einen, der uns als dritter Buddy aufgeschwatzt wurde – der reinste Horror-TG). Oder es handelt sich um das Gegenteil: Zappelpaddler mit gekauftem Tauchschein, die nach 20 Minuten keine Luft mehr in der Flasche haben. Wenn ich mit solchen Extrem-Buddys tauchen müsste, würde ich einen Solo-TG vorziehen.
Dazwischen gibt es viele Abstufungen; wenn man als Alleinreisender an Gruppen-TG teilnimmt, kann man sich seinen Buddy halt selten aussuchen, und dann hat man Glück oder Pech.