Medizin

Höhentraining

Um Ihre Frage konkret beantworten zu können, müssten gesicherte Daten vorliegen. Doch die gibt es leider nicht, da es bis jetzt keine solchen Untersuchungen gegeben hat. Es liegen aber Daten vor, die zeigen, dass sich bei Menschen mit einer guten körperlichen Leistungsfähigkeit und insbesondere bei ausdauertrainierten Menschen bei einem gegebenen Tauchprofil weniger Blasen im Blut nachweisen lassen als bei weniger gut trainierten Menschen.
Auch in Bezug auf die Erhöhung der Anzahl der roten Blutkörperchen (Hämoglobin/Hämatokrit) muss man unterscheiden, ob die Erhöhung der Werte auf einen Trainingseffekt und damit auf eine Anpassung zurückzuführen ist oder tatsächlich auf eine Eindickung im Sinne eines Flüssigkeitsmangels. Letzterer ist tatsächlich und nachweisbar ein bedeutsamer Risikofaktor, wohingegen ein erhöhter Hämatokritwert als Ausdruck einer körperlichen Anpassung an extreme Ausdauerleistung ohne gleichzeitigen Flüssigkeitsmangel nicht als Risikofaktor gilt.
Der höhere Druck auf Adern und Venen ist in dieser Beziehung irrelevant. Ausdauertraining ist eher günstig für die Gewebsdurchblutung (aber immer nur dann, wenn der Flüssigkeitshaushalt ausgeglichen ist!) und wirkt sich auch positiv auf den Luftverbrauch aus. Hier ist nämlich nicht die Anzahl der roten Blutkörperchen ausschlaggebend, sondern die reaktive Antwort des Körpers auf die Belastung. Ein gut trainierter Körper empfindet eine gegebene Belastung als geringer als ein schlechter trainierter Körper.
Wahrscheinlich wirkt sich Ihr Trainingsvorhaben also eher günstig auf Ihr Tauchvorhaben aus. Da es aber an belastbaren Daten fehlt, ist eine gesicherte Aussage nicht möglich. In jedem Falle sollten Sie darauf achten, einen ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt auch und gerade während des Tauchurlaubs zu halten. Und Sie sollten konservativ tauchen.