Kameras Technik

Canon EOS 5DS/R im Hugyfot-UW-Gehäuse: Pixelmonster für Profis

Hinsichtlich der Auflösung hat die „EOS 5DS/R“ keine direkte Konkurrenz. Der „Pixelsaurus Rex“ verlangt aber eine intelligente Fotografie, sonst kommt es bei langen Verschlusszeiten zu Pixelwischern und bei kleinen Blenden zu Beugungsunschärfen.
Foto: Herbert Frei

Hugyfot – Die dunkle Seite der Macht

Seit 1953 gibt es UW-Gehäuse von Hugy. Mittlerweile wird die Tradition der ergonomisch geformten Schutzhüllen in Belgien weitergeführt. Geblieben ist die exzentrische Form der pechschwarzen Gehäuse und die Möglichkeit, die Fotogerätschaft mittels Handschlaufe auch einhändig bedienen zu können.Zuerst fällt auf, dass der Gehäuseverschluss aus zwei Inbusschrauben besteht. Ohne den Schlüssel, der beim Kauf beigelegt wird, kann man das schwarze Ei weder öffnen noch verschließen. In einem früheren Test habe ich bereits vorgeschlagen, dass man den Schlüssel in einer Klappe am UW-Gehäuse deponieren könnte. Keine Frage allerdings, dass die Schraubverschlüsse das UW-Gehäuse wie ein Tresor abschließen. Befestigt wird die Kamera auf einem Schlitten, der ins Gehäuse geschoben und mit einem Exzenterhebel verschlossen wird. UW-Fotografen sollten immer darauf achten, dass die Kamera so platziert wird, dass das Zeitenrad im Reibradeingriff ist. Mit 26 Übertragungen hat sich das Gehäuse bis in die Pole-Position vorgearbeitet. Funktionell ist allerdings nichts Negatives zu sagen – außer, dass sich der Ein-/Ausschalter nicht immer so verhielt wie er eigentlich sollte. Ich habe mich damit beholfen, dass ich den Rückdeckel nur bei eingeschalteter Kamera geschlossen habe. Das kann man sogar am Abend vorher machen, denn der Akku hält drei Fototauchgänge problemlos durch. Der Standardsucher ist brauchbar, aber kein Hit. Hugyfot liefert auf Wunsch einen Inon-Sucher mit 45-Grad- Einblick. Er kann auch in die vertikale Lage gedreht werden, um hochformatige Aufnahmen zu machen.

Optisch ein Leckerbissen: Ergonomie war schon immer eine Stärke der Hugyfot-Gehäuse. Handschlaufe, + Handgriff und Feintast-Auslösehebel sind typische Attribute. Foto: Herbert Frei
Optisch ein Leckerbissen: Ergonomie war schon immer eine Stärke der Hugyfot-Gehäuse. Handschlaufe, + Handgriff und Feintast-Auslösehebel sind typische Attribute. Foto: Herbert Frei

Vakuum-Dichtung beim Hugyfot-Unterwassergehäuse

Hugy war der erste Hersteller, der ein Vakuum-Dichtsystem eingebaut hat. Mittlerweile ziehen alle Gehäusehersteller nach. Hugyfot gibt an, dass die Dichtheitsprüfung erfolgreich verlaufen ist, wenn man sie eine halbe bis eine Stunde vor dem Tauchgang durchführt und die grüne LED in kurzen Abständen blinkt. Der Luftdruck im Gehäuse sinkt dann infolge der Vakuumpumpe bis auf 0,75 Bar. Damit man den Rückdeckel wieder öffnen kann, muss man für den Druckausgleich (Gehäuseluft und Atmosphäre) sorgen. Durch das Öffnen des angebrachten Ventils strömt die Außenluft ins Innere. Damit die Dichtheitskontrolle durchgeführt werden kann, ist die Spannung einer CR-123-Li-Batterie erforderlich. Die hält normalerweise zwei Jahre. Strom benötigt auch die separate, elektrisch funktionierende Vakuumpumpe. Der Energieträger ist eine 16V-Blockbatterie. Auf einen optischen und akustischen Leckwarner hat der Hersteller verzichtet, denn das Vakuum-Dichtheitsprinzip ist eine sehr sichere Methode. Und bei einer Kamera wie der „EOS 5DS/R“ schon mehr als eine Lebensversicherung. Nach dem Vakuumieren sollten Fotografen nicht vergessen, die Dichtkappe auf den Vakuumeinlass zu schrauben.