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Die Erdbeere, die aus der Tiefe kam

In der antarktischen Tiefsee wurde ein neues Meereswesen mit 20 tentakelähnlichen Armen entdeckt. Das Tier nutzt seine Extremitäten zur Fortbewegung und zur Verankerung am Meeresgrund.

McLaughlin, Wilson und Rouse, Flemming Dahlke

Laut der Publikation im Fachmagazin Inenchant Systematics ähnelt das Meereswesen optisch einer Erdbeere. Die Forscher um Greg Rouse, Emily McLaughlin und Nerid Wilson gaben dem Tier deshalb den Namen »Antarktischer Erdbeerfederstern« (Promachocrinus fragarius).

Der Organismus ist den Crinoiden, insbesondere der Gruppe der Federsterne und damit den Seelilien und Haarsternen, zugeordnet. Das rund 20 Zentimeter lange Wesen hat 20 lange tentakelartige sowie einige kürzere Fäden, die als Cirren bekannt sind.

Diese fedrigen oder knubbeligen Fortsätze ermöglichen es dem Organismus nicht nur, sich im Wasser fortzubewegen, sondern auch mit den kleinen Krallen an den Spitzen am Meeresgrund zu verankern. »Wir haben ein paar Cirren entfernt, damit man den Teil sehen kann, an denen sie befestigt sind, und das sieht aus wie eine Erdbeere«, so die Forscher.

Der Erdbeerfederstern wurde in Tiefen bis zu 1170 Metern im Südpolarmeer gefunden und ernährt sich von Plankton. Seine Cirren sind so gestaltet, dass sie das Plankton aus dem Meerwasser sieben können. Der Name des Organismus rührt nicht nur von seinem Körperbau her, sondern auch von seinem Farbspektrum, das von Lila bis Dunkelrot variiert.