Medizin

Tauchen für Kinder: Das müsst Ihr bei Bubblemaker und Co beachten

Beim Tauchen mit Kindern gibt es einiges zu beachten.

Muskulatur- und Wärmeprobleme beim Tauchen für Kinder

Bei Kindern und Jugendlichen kommt es besonders in der Pubertät durch Wachstumsschübe immer wieder zu muskulären Dysbalancen im Bereich der Rumpfmuskulatur. Große Belastung, wie ein zu großes und schweres Tauchgerät, kann zu Schäden an der Wirbelsäule führen. Dieses Problem wird durch den Bleigurt verstärkt. Auf das Gewicht der Ausrüstung ist daher zu achten und Rücken schonende Verhaltensweisen zu trainieren: immer die Knie beugen statt den Rumpf zu verdrehen. Und: Die Ausrüstung erst direkt am oder im Wasser anlegen.

Auch die Temperatur ist ein Problem: Kinder und Jugendliche haben im Hinblick auf die Wärmeabgabe ein ungünstigeres Verhältnis von Körperoberfläche zu -volumen. So hat ein normal entwickelter zehnjähriger Junge (Größe 128 Zentimeter, Gewicht 25 Kilogramm) eine im Verhältnis zum Erwachsenen um 36 Prozent größere Körperoberfläche. Ein zwölfjähriger Junge hat eine um 25 Prozent größere Körperoberfläche im Verhältnis zum Gewicht als ein Erwachsener. Hinzu kommt die hohe Wärmeleitfähigkeit von Wasser, die zum schnellen Auskühlen führen kann: Motorische und psychische Fähigkeiten lassen beim frierenden Kind nach. Die Konzentrationsfähigkeit ist herabgesetzt und das Risiko für ein Fehlverhalten steigt. Ein gut passender Tauchanzug und an der Wassertemperatur angepasste Tauchzeiten (maximal 30 Minuten) sind erforderlich.

Tauchen ist für Kinder ein faszinierendes Erlebnis: Guides müssen besonders gut aufpassen. Foto: Wolfgang Pölzer
Tauchen ist für Kinder ein faszinierendes Erlebnis: Guides müssen besonders gut aufpassen. Foto: Wolfgang Pölzer

Eine der wichtigsten Forderungen bei der Tauchtauglichkeit für Kinder ist, dass das Kind in der Lage sein muss auch psychisch den Anforderungen eines Tauchgangs gewappnet zu sein. Wegen der wichtigen Konzentrationsfähigkeit und Disziplin gilt für einige Kinder Tauchverbot: die Tauchmedizin hat daher große Bedenken bei Kindern und Jugendlichen mit einem ADS/ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-/-Hyperaktivitäts-Syndrom). Grundsätzlich wird bei einer gesicherten Diagnose vom Tauchsport abgeraten, wobei es natürlich auf den Einzelfall und die Ausprägung der Störung ankommt. Um eine Tauchtauglichkeit zu erlangen, müssen die Kinder an speziellen Programmen von besonders geschulten Ausbildern teilnehmen.