Frank Schätzing erhält Meerespreis

„Der Schwarm“ war nicht nur für Frank Schätzing, sondern auch für die Kieler Meeresforscher ein voller Erfolg. Mit seinem 2004 erschienenen Science-Fiction-Roman wurden das Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) und die Gashydratforschung auf einen Schlag einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Frank Schätzings geschickte Verbindung zwischen wissenschaftlichen Fakten und der Aura des Unbekannten, der bis heute weitgehend unerforschten Welt der Tiefsee, schufen eine einzigartige Basis für einen spannenden, in mittlerweile 27 Ländern mehr als vier Millionen Mal verkauften Science-Fiction-Thriller. Damit hat es Schätzing geschafft, unzähligen Menschen einen verständlichen Einblick in die oft komplexen wissenschaftlichen Inhalte der Meeresforschung zu gewähren. In weiteren Buch- und Filmprojekten wie dem ZDF-Dreiteiler „Universum der Ozeane“, widmete sich Schätzing dem schier unerschöpflichen und Fantasie anregenden Themenfeld Meer. In Anerkennung seiner Leistungen für die Vermittlung wissenschaftlicher Zusammenhänge in die Öffentlichkeit wurde ihm am 23. Mai im IFM-GEOMAR in Kiel im Rahmen eines Festaktes der diesjährige „Deutsche Bank – IFM-GEOMAR Meerespreis“ verliehen. Die Laudatio hielt der Meteorologe und Moderator der ZDF Wissenschaftssendung „Abenteuer Wissen“, Karsten Schwanke. Der Preis ist mit 10 000 Euro dotiert.
Wissenschaft spannend verpackt
„Ohne Frank Schätzing und sein Buch ‚Der Schwarm‘ wüsste wahrscheinlich immer noch kaum jemand außerhalb der Wissenschaft, was Gashydrat ist“, meinte Laudator Karsten Schwanke. „Schätzing hat es geschafft, anspruchsvolle wissenschaftliche Themen in einer spannenden und attraktiven Story zu verpacken“, so Schwanke weiter. Für seinen Erfolgsroman hatte Frank Schätzing intensive Recherchen am damaligen GEOMAR in Kiel durchgeführt und sich von Experten wie Professor Erwin Suess und Professor Gerhard Bohrmann ausführlich beraten lassen. Als Dank tauchen diese und andere Wissenschaftler, wie auch das GEOMAR-Institut selbst, in der Handlung des „Schwarms“ wieder auf. Auch in späteren Buch- und Filmprojekten spielt die Kieler Meeresforschung immer wieder eine wichtige Rolle. „Die Kieler Forscher waren immer sehr entgegenkommend, mir die komplexen Sachverhalte der aktuellen Meeresforschung mit sehr viel Geduld zu erklären“, so Preisträger Frank Schätzing.

Preisübergabe
Nach der Laudatio überreichte Dipl.-Kfm. Till Keulen, in der Geschäftsleitung der Deutschen Bank Kiel verantwortlich für Privat- und Geschäftskunden in Schleswig-Holstein, den Preis an Frank Schätzing. Keulen hob hervor: „Themen aus Wissenschaft und Wirtschaft sind oft komplexer Natur. Um so wichtiger ist es, gerade auch möglichst viele junge Menschen für die damit verbundenen Phänomene und Fragen zu begeistern. Wir freuen uns sehr, als Deutsche Bank zum dritten Mal den ‚Deutsche Bank – IFM-GEOMAR Meerespreis‘ verleihen zu können. Am Werk des diesjährigen Preisträgers zeigt sich das große Potenzial einer Wissenschaftskommunikation, die sich den Brückenschlag zwischen Realität und Fiktion zunutze macht. Sehr gerne zeichnen wir den international bekannten Autor Frank Schätzing für seinen besonderen Erfolg in der Vermittlung wissenschaftlicher Inhalte in der Öffentlichkeit aus.“
Auch Professor Peter Herzig, Direktor des IFM-GEOMAR, beglückwünschte den Preisträger und hob nochmals die besondere Zusammenarbeit mit Schätzing hervor: „Frank Schätzing hat sich intensiv mit den komplexen Themen der Meeresforschung auseinandergesetzt und diese solide Basis erfolgreich für seine Arbeiten genutzt. Er wollte die Zusammenhänge genau verstehen, auch wenn er sich mit Recht die schriftstellerische Freiheit nahm, die Grenzen von Realität und Fiktion zu verwischen. Gerade deshalb ist die Außenwirkung für das IFM-GEOMAR immer sehr positiv gewesen und hat uns in der Öffentlichkeit zu einem nie dagewesenen Bekanntheitsgrad verholfen.“

Dankbarer Frank Schätzing
Frank Schätzing bedankte sich seinerseits für diese besondere Auszeichnung: „Ich freue mich sehr über die hohe Anerkennung der Kieler Meeresforscher. Wissenschaftler haben ja oft Schwierigkeiten, Dinge zu vereinfachen, zu überzeichnen oder mit einer gewissen Unschärfe darzustellen, was aber notwendig ist, damit die wesentlichen Botschaften von möglichst vielen Menschen verstanden werden. Die Kollegen des IFM-GEOMAR ließen mich sogar noch einen Schritt weiter gehen, und ich durfte meiner Fantasie freien Lauf lassen. Das ist schon außerordentlich bemerkenswert und dafür bin ich sehr dankbar. Die Zusammenarbeit mit ihnen waren immer sehr fruchtbar und angenehm.“ Weitere Infos: www.ifm-geomar.de