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Polarstern-Neubau: Auftrag für deutschen Forschungs­eisbrecher vergeben

Gute Nachricht für die deutsche Forschungsflotte, den deutschen Schiffbau und die internationale Polarforschung: Die neue Polarstern wird in Wismar von Thyssenkrupp Marine Systems gebaut.

Thyssenkrupp Marine Systems

Ein knapp zweieinhalbjähriges europaweites Vergabeverfahren kommt damit zum Abschluss. Das neue Flaggschiff für die deutsche Klimaforschung soll 1,185 Mrd. Euro kosten. Nach fünfjähriger Bauzeit soll die neue Polarstern im Jahr 2030 an die Forschung übergeben werden. Dazu erklärt Bundesforschungsminister Cem Özdemir: »Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat gestern den Weg frei gemacht für den Bau eines der modernsten Forschungsschiffe weltweit. Ich freue mich sehr, dass die Polarstern II voraussichtlich Ende der Dekade in den Dienst der Polar- und Meeresforschung gestellt werden kann. Schon ihre Vorgängerin, die Polarstern I, hat uns essentielle Erkenntnisse in der Erforschung der Folgen des Klimawandels für das Polarmeer und unseren Planeten geliefert. Auf diese Forschungsergebnisse können wir nicht verzichten, wenn wir den Klimawandel verstehen und seine Folgen antizipieren wollen. Dafür brauchen wir die Polarstern II.«
Mit einer Länge von zirka 160 Metern, einer Breite von 27 Metern und einer Höhe von 14 Metern wird die neue Polarstern pro Fahrt 60 bis 90 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der ganzen Welt sowie 50 Crewmitgliedern die Möglichkeit geben, insbesondere aus den Polarregionen entscheidende Erkenntnisse zu den Wirkungen des Klimawandels, zu Funktionen der polaren Lebensgemeinschaften sowie zum Umweltschutz zu gewinnen. Für die interdisziplinäre Erdsystemforschung sind Labore und Werkzeuge für die verschiedensten Fachgemeinschaften eingeplant: von der Geologie und Geophysik über die Biologie und Ozeanographie bis hin zur Meereis- und Atmosphärenforschung. Die neue Polarstern wird an mehr als 300 Tagen pro Jahr auf See unter sich verändernden Eis- und Witterungsbedingungen einsetzbar sein.