Reiseberichte

Tauchen auf Sizilien

Tauchen auf Sizilien

Du kennst Italien? Sizilien ist anders! Bunter, bizarrer, extremer. Eine Mittelmeer-Insel mit geradezu kontinentaler Vielfalt.
Die Geschichte von Cefalù auf Sizilien beginnt in der Antike. Denn die Stadt an der Nordküste weist historische Spuren auf. Mit seiner malerischen Altstadt und dem kleinen Hafen ist Cefalù einer der populärsten sizilianischen Urlaubsorte.

Antonio blickt auf die Gemälde in seinem Atelier. Sie sind Teil seines Lebenswerks. Zugleich Ausdruck der Gefühle des alten Malers. Seine Heimat im Mittelmeer hat der 81-Jährige nie verlassen. Nicht einmal, um auf das italienische Festland zu reisen. Stets war er gefangen von der Schönheit und den Farben Siziliens. Die Vielfalt der Insel findet sich auf seiner Leinwand wieder. Die Motive finden sich nur wenige Schritte entfernt. Bunte Fensterläden an den Häusern. Verzierte Pferdekarren. Sogar die Häuserwände sind bemalt. Doch die größte Insel im Mittelmeer hat auch unter Wasser viel zu bieten.

Vielfalt beim Tauchen auf Sizilien

Unter Wasser findest du an der Nordküste bunten Bewuchs und die typischen Bewohner des Mittelmeeres. Tauchsaison ist auf Sizilien von April bis November.

Aus 32 Meter Tiefe erhebt sich der Felsen von Campanari bei Cefalù. Dicht bewachsen sind seine Wände. Gorgonien bedecken neben Schwämmen das Gestein. Muränen verstecken sich in dunklen Spalten. Ein Congeraal schaut grimmig in den Schein deiner Taucherlampe. Schwärme von Mönchsfischen wuseln mit Brassen im tiefen Blau um die Wette. Auf Felsen dösen Drachenköpfe vor sich hin. Dazu Relikte der Antike. Am Tauchplatz Bastione findest du die Reste einer römischen Hafenanlage. Campanari gibt einen ersten Eindruck was Sizilien beim Tauchen zu bieten hat.

Palermo – Stadt der Gegensätze

Viel Geschichte begegnet man in Sizilien auch an Land. Phönizier, Griechen, Römer und viele mehr. Sie alle hinterließen auf der Insel ihre Spuren. Denkmäler verschiedener Epochen und Völker erinnern mit Tempeln und Palästen an vergangene Zeiten. Und auch das Aussehen der Sizilianer ist nicht nur südländisch geprägt. Blonde oder rote Haare sieht man immer wieder. Dazu blaue Augen. Da zeigt sich das Erbe der Normannen. Die Hauptstadt Palermo zeigt ein eigenwilliges Gesicht. Prunk neben Armut. Geschichte trifft auf lebhafte Gegenwart. Breite Straßen hier. Finstere Gassen da. Maroder Charme? Palermo eben! Stadt der Gegensätze.

Eine ganz andere Welt findest du in den Dörfern Siziliens. Orte die von den Touristen noch nicht entdeckt wurden. Kleine Hafenstädte wie Castel di Tusa. Bergdörfer wie Isnello und Polizzi Generosa. Sie vermitteln auch heute noch eine einfache Art zu leben. Endlose Felder bis hin zum Ätna. Wehe, wenn der 3.336 Meter hohe Vulkan mal wieder Flammen spuckt!

Farben, Formen, Flora, Fauna. Alles scheint auf der Insel noch bunter ausgeprägt zu sein als auf dem Festland. 30 Minuten mit dem Boot sind‘s bis zum Festland. Zu weit allerdings für manchen Sizilianer. Maler Antonio hatte bis heute kein Bedürfnis, rüber zu fahren.

Auch an Land gibt es einiges zu sehen.

Anreise zum Tauchen auf Sizilien

Cefalù ist mit dem Flugzeug über Palermo oder Catania erreichbar. Der Transfer erfolgt per Bus, Leihwagen oder Zug. Wenn du selbst fährst nimmst du am besten die Fähre von Genua nach Palermo. Oder ab Livorno bis Palermo.

Reisezeit: Als beste Reisezeit gilt April bis Juni sowie September und Oktober.

Die besten Tauchplätze auf Sizilien

Campanari: Ein dicht bewachsener Fels. Mit weißen und gelben Gorgonien bedeckt. Die Westseite ist übersät mit Schraubensabellen. Sie bietet Congeraalen und Muränen Unterschlupf.

Cap Valtur: Felslandschaft mit mehreren sehenswerten Tauchplätzen. Von Schluchten bis zu Felsblöcken im Flachwasser. Tolle Krustenanemonen und viele Schwämme.

Bastione: Seegraswiesen, Sandflächen und Felsblöcke. Guter Spot für Anfänger. Mit etwas Glück stößt man hier auf Amphorenreste.

Secca di Sette Frati: Idealer Spot zur Beobachtung von Krebsen und Tintenfischen. Hübsche Motive auch im Nahbereich.

Capo Caldura: Reste einer römischen Hafenanlage. Schön bewachsene Felsen mit Nacktschnecken und Drachenköpfen. Vor allem für Nachttauchgänge ideal.

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