Medizin

Tauchen mit Rheuma

Rheuma kann zu Einschränkungen beim Tauchen führen.
Millionen Menschen in Deutschland sind von Rheuma betroffen. Darunter befinden sich natürlich auch viele Taucher. Die Krankheit betrifft alle Altersklassen, tritt aber im Alter häufiger zutage als in jungen Jahren.

Die Anfrage eines TAUCHEN-Lesers:

Anfang des Jahres wurde bei mir Rheuma (Initiale seronegative, CCP-Antikörper positive rheumatoide Arthritis, HLA-DR 4-Trägerstatus) diagnostiziert. Mit den Medikamenten, täglich 5 mg Decortin (Prednisolon) sowie einmal wöchentlich 15 mg Lantarel (Methotrexat-Dinatrium) und 15 mg Folsan (Folsäure), bin ich relativ beschwerdefrei. Meinen sonstigen sportlichen Aktivitäten wie beispielsweise Radfahren gehe ich weiterhin nach. Meine Frage: Gibt es Einschränkungen beim Tauchen, wenn ich beschwerdefrei bin?

Die Antwort von TAUCHEN-Mediziner Priv.-Doz. Dr. med. Claus-Martin Muth:

„Ich habe leider keine allzu guten Nachrichten für Sie, denn ich muss Ihnen derzeit vom Tauchen abraten. Zwar ist eine rheumatische Erkrankung nicht immer und nicht zwingend eine Kontraindikation gegen das Tauchen, in der Einnahme von Methotrexat wird jedoch durchaus eine Kontraindikation gesehen. Es dürfen solche Taucher mit Einschränkungen tauchen, die eine milde Verlaufsform haben, körperlich fit sind und sich wohlfühlen. Dabei sollten Sie sich aber zeitlich und was die Tiefe anbelangt diszipliniert deutlich beschränken und entweder sicher in der Nullzeit bleiben oder notwendige Dekostopps mit Sicherheitszuschlägen durchführen, weil das Dekompressionsrisiko stark erhöht ist. Betroffene können zum Beispiel in Grenzen auch mit Nitrox tauchen, sollten aber weiterhin normale Luft-Dekotabellen oder Luft-Dekocomputer nutzen. Zu beachten ist dann allerdings, dass die Einnahme von Kortison die Krampfempfindlichkeit für Sauerstoff erhöht. Schließlich sollte grundsätzlich nicht tauchen, wer einen akuten Schub hat oder bei sich verschlechtertem Gesundheitszustand insgesamt.“