Medizin

Venenthrombose

Eine ausgeheilte tiefe Venenthrombose ohne stattgehabter Lungenembolie stellt aus tauchmedizinischer Sicht keine Kontraindikation gegen das Tauchen dar. Tauchen selbst ist für Sie nämlich kein erhöhtes Risiko. Insbesondere die Druckerhöhung ist für Sie aus diesem Gesichtspunkt völlig unerheblich, da sich das Tauchen als solches nicht auf Ihren Körper oder die Blutgerinnung auswirkt. In gewisser Weise haben Sie sogar einen Vorteil durch das Tauchen, denn sowohl der Tauchanzug als auch die Effekte des Eintauchens ins Wasser wirkt wie ein Antithrombosestrumpf.

So weit die gute Nachricht. Jetzt kommt aber das Aber: Verschiedene, mittelbar mit dem Tauchen vergesellschaftetet  Faktoren können Sie dennoch gefährden: Tauchen führt zu einer überschießender Urinproduktion, mit der Folge einer Eindickung des Bluts. Diese Verluste müssen unbedingt und ausreichend (durch Trinken) ausgeglichen werden, weil sonst die Thrombosegefahr doch erhöht ist. Als Folge eines Tauchunfalls (freies Gas in den Blutgefäßen) kommt es unter anderem zur Aktivierung auch des Gerinnungssystems. Es ist empfohlen, möglichst so konservativ zu tauchen, dass ein Tauchunfall sehr
unwahrscheinlich wird.

Die Flugreise zum Urlaubsort:
Hier gibt es als Risiko nämlich die Gefahr der erneuten Thrombose, insbesondere nach längerem Sitzen mit angewinkelten Beinen (also z.B. Flugreise). Hier sollten Sie sich rechtzeitig mit den behandelnden Ärzten über eine Kurzzeitprophylaxe für Hin- und Rückflug unterhalten. Bei der kurzfristigen Thromboseprophylaxe nur für die Flugreise sind die sogenannten niedermolekularen Heparine die Medikamente der ersten Wahl. Und für diese gilt eine absolute Unbedenklichkeit im Hinblick auf das Tauchen, zumindest, wenn Sie sich nicht direkt aus dem Flieger ins Wasser werfen.
Die Einnahme von ASS (also etwa "Aspirin") ist übrigens im Hinblick auf das Tauchen ebenfalls unbedenklich, im Hinblick auf die Thromboseprophylaxe bei Flugreisen aber umstritten. Die Meinungen schwanken zwischen nutzlos und brauchbar,  Einigkeit besteht, dass ASS den Heparinen klar unterlegen ist.