Heltauchen Praxis: Herumlaufen am Grund
Die besondere Attraktion der Veranstaltung war das Helmtauchen in Praxis. Hier konnten die Probanden über eine betonierte Boots-Slipanlage in den klaren See hineinstapfen und in etwa drei bis sechs Meter Tiefe am Grund herumlaufen. Die zu Lande 80 bis 90 Kilogramm schweren Ausrüstungen waren auch im Wasser nicht leicht zu bewegen, zumal die Taucher, jeweils bestückt mit pro Paar über vierzig Pfund schweren Bleilatschen, teilweise durch einen dichten Teppich hakender Wasserpflanzen laufen mussten. Zuweilen standen die Taucher auch wie Außerirdische in orangem Nebel, wenn Eisenockerablagerungen des Grundes aus der Braunkohlenvergangenheit des Sees aufgewirbelt wurden.
Helmtauchen: Vorgänger des Rebreathers
Praktisch getaucht wurden drei verschiedene Helmtauchausrüstungen: ein Dräger-Lufthelm (auch Dräger-Standard-Helm), ein russischer Drei-Bolzenhelm, der auch an Dräger-Anzügen passt, und als absolutes Highlight ein Dräger DM-40. Bei letzterem handelt es sich um einen frühen Rebreather, der Helmtaucher trägt mit Kalkbehälter, Sauerstoff- und Luftflasche seine Atemgasversorgung mit sich und zieht nur Seil und Telefonkabel hinter sich her.
Heute würde man dieses Gerät unter die halbgeschlossenen Kreislaufgeräte (SCR) einreihen. Das SCR mit Kupferhelm gestattete seinerzeit maximal Tauchgänge von bis zu 40 Meter Tiefe sowie vier Stunden Dauer und wurde bereits ab 1915 produziert. Das Dräger DM-40 wurde von Thomas Müller vorgestellt und die anwesenden Experten waren sich einig, dass dieses Gerät den höchsten Grad an Originalität der praktisch getauchten Helm-Ausrüstungen aufwies.
Video: Helmtauchen in der Praxis
Hintergrundinfos zu Helmtauchen und Veranstaltern:
www.tauchlehrer.com
www.lekies.de
www.helmtauchen.de
www.bleilatschen.de