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TAUCHEN auf der Photokina 2014: Pentax – oder wie findet man den Weg zurück in die UW-Fotografie?

18. September 2014, 3. Messetag:

In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts war Pentax mit der Profikamera LX die Kultmarke vieler anspruchsvoller UW-Fotografen. Lang ists her. Und bis heute bringt die Fa. Kaum einen Fuß in die UW-Fotowelt. Und das, obwohl die Kameras zum Besten gehören, was der Markt zu bieten hat. Jedenfalls bis ins semiprofessionelle Lager hinein. Aber Qualität und Robustheit der Marke Pentax scheinen bei den UW-Fotografen noch nicht angekommen zu sein. Nun versucht Pentax, nachdem Ricoh die Firma übernommen hat, mit neuen und preislich zivilen Angeboten einen neuen Anlauf. Da wäre zum einen die semiprofessionelle K3, die von der EISA zur Advanced-Camera des Jahres gewählt wurde. 24 Megapixel, Bildstabilisation am Bildsensor, 8 Bilder pro Sekunde, einsetzbar bis ISO 51200, 27 AF-Messpunkte, hervorragende Wechselobjektive mit besten Makrooptiken (50 und 100 mm) und einem 10-17 mm Fisheye-Zoom sollten genügen, das Mauerblümchendasein zu beenden. Als Top ist die K3 mit 92 Dichtungen gegen Wassereinbruch und Staub geschützt. Das professionelle Niveau der Kamera kann in einem BS-Kinetics-Gehäuse unter Wasser zur Entfaltung kommen. Mit dem hervorragenden Kit-Zoom 18-55 mm kostet die Kamera etwa 950 Euro und steht für eine hervorragende Abbildungsqualität.
Eine Nummer preiswerter kommt die Pentax K-S1 daher. Auf Wunsch in zwölf Farben, so dass man sehr individuell seine Lieblingsfarbe wählen kann. 20 Megapixel stehen für eine ordentliche Auflösung und adäquate Bildqualität. Full-HD-Video mit bis zu 30 B/s ist an Bord. Die Kamera gewährleistet durch das Weglassen des Tiefpassfilters eine sehr hohe Bildschärfe. Moires, also Bildstörungen, die dadurch entstehen können, werden durch einen genialen Trick verhindert. Durch Zuschalten eines AA-Simulators setzt Pentax den Bildsensor in leichte Vibrationen, so dass eine minimale Unschärfe entsteht, die aber nicht auf dem Bild zu sehen ist. Für den Einbau in ein UW-Gehäuse ist der Preis mit 700 Euro für Kamera und Kit-Zoom eine gute Einstiegsoption. UW-Fotografen sollten die Marke Pentax im Auge behalten.

Sie wollen es kleiner und preiswerter? Auch dafür hat Pentax eine Antwort, und zwar eine sehr gute. Es ist die Q-S1, die kleinste Systemkamera der Welt. Da Gehäuse misst gerade Mal 10,2 cm x 5,8 cm x 3,3 cm. Und wiegt nicht mehr als eine High-End-Kompakte. Diverse Wechselobjektive bis hin zum Fisheye gewährleisten eine kreative UW-Fotografie. 12 Megapixel verdaut der 1/1,7 Zoll Bildsensor klaglos bis ISO 400. Der Kamerablitz klappt hoch über der Kamera heraus. TTL-Blitzbelichtung liegt mit schnellen amphibischen Blitzgeräten drin. Video in Full-HD ist möglich. Diverse Farben bis hin zum Champagner-Gold sollen die Fans anlocken. Insgesamt sind 40 Farbkombinationen möglich. Mit dem Standardzoom 5-15 mm kostet die Q-S1 ca. 450 Euro. Ein Fisheye gibt es erstaunlicherweise auch. Das eröffnet Perspektiven mit einer minimalistischen Fotogerätschaft. Bleibt noch der verzweifelte Aufschrei: Wer baut endlich ein UW-Gehäuse dafür?
Dass sich Pentax intern noch nicht von der UW-Fotografie verabschiedet hat, zeigen diverse Ansätze, mit denen die Firma ihren Anspruch aufrechterhält, auch hier Flagge zu zeigen. So promotet der Hersteller ganz stark seinen bis 10 m Wassertiefe dichten Camcorder Ricoh WG-M1, dessen 1:2,8 Optik einen Bildwinkel von 160° aufweist. Im Pool und im Süßwasser könnte er für Furore sorgen. Full-HD mit 30b/s. So klein, dass man ihn in der hemdentasche verstauen kann. Ins gleiche Horn stoßen die robusten Kompaktkameras der Ricoh WG-4 Reihe, die wasserdicht bis 14 m sind und mit einer gefälligen Bildqualität aufwarten. Zur schattenlosen Ausleuchtung im Nahbereich sind die Gehäuse mit LED-Leuchten rund ums Objektiv ausgestattet. Wie man mir am Pentax-Stand unter dem Siegel der Verschwiegenheit mitteilte, will Pentax dem Treiben der Konkurrenz, was wasserdichte Kamerageräte anbelangt, nicht länger tatenlos zusehen. Man arbeitet ergo an höheren Weihen.