Save the ocean

Gemeinsam für den Erhalt der Korallenriffe

Hagenbeck (3), Toni Gunner (1), Benita Hinz (2)

Das 10 Meter lange Becken mit dem Korallensaumriff im Tropen-Aquarium Hagenbeck beherbergt circa 100 Fisch- und 50 Korallenarten. Mit seinen 58.000 Litern ist es zudem das größte Korallenbecken in Deutschland.

Korallenriffe sind wie Regenwälder die Hotspots der Biodiversität. Tropische Korallenriffe sind die vielfältigsten Ökosysteme unserer Ozeane und beherbergen Tausende von Tierarten. Viele Millionen Menschen weltweit sind auf gesunde Korallenriffe angewiesen. Doch diesem einzigartigen Ökosystem geht es zunehmend schlechter. Rund 2000 Korallenarten gibt es weltweit. Aber das einzigartige­ Ökosystem stirbt in alarmierender Geschwindigkeit­. Klimawandel, Verschmutzung der Weltmeere und Überfischung zerstören­ die Riffe.

Die Organisation SECORE setzt sich für den Erhalt und die Restauration von Korallenriffen ein. Mit der Unterstützung der Stiftung Hagenbeck engagiert sich SECORE derzeit für den Wiederaufbau des Belize Barriere Riffs vor Mexiko.

Auf einem gemeinsamen Pressetermin des Tierparks, der Stiftung Hagenbeck und der internationalen Naturschutzorganisation SECORE haben sie Anstrengungen vorgestellt, Korallenriffe zu erhalten und neu aufzubauen.

Das sechste Massensterben

Um den Schutz der Korallen in ihrem natürlichen Lebensraum zu gewährleisten, benötigt die gemeinnützige Organisation Spenden. Dr. Dirk Petersen, Gründer der Korallenschutzorganisation SECORE überreichte Cord Crasselt, Vorstandsmitglied der Stiftung Hagenbeck, zum Dank für die finanzielle Unterstützung eine offizielle Förderurkunde für besondere Spender.

„Es handelt sich um das sechste Massensterben, das von Menschen ausgelöst wurde. Wir sind die letzte Generation, die die Chance hat, die Riffe zu retten“, sagt Dr. Dirk Petersen während seines Vortrags auf der Presseveranstaltung. Derzeit hilft SECORE Korallen in zehn Ländern der Karibik, sich wieder erfolgreich zu vermehren, da der Zyklus der geschlechtlichen Vermehrung in den Riffen ausbleibt. Die Organisation befruchtet Eizellen von Korallen im Labor und bringt die auf Substraten festgehefteten Larven der Nesseltiere zu den Riffen, damit sie sich dort ansiedeln. Korallenzucht mit künstlicher Befruchtung ist im Vergleich zu herkömmlichen Methoden viel kostengünstiger. Eine Million bis sechs Millionen Eizellen können pro Laichereignis von sechs Tauchern befruchtet und in Korallen-Kindergärten gesetzt werden, die wiederum als Küstenschutz dienen. Petersen: „Im nächsten Schritt planen wir zehn bis 20 Millionen Eizellen. Wir konzentrieren uns auf geschlechtliche Fortpflanzung.“

Das größte Korallenbecken Deutschlands

„Als Uwe Richter 1969 das Troparium als Vorläufer des heutigen Tropen-Aquariums übernahm, galten Korallen als nicht haltbar. Auch aufgrund seiner Grundsteine in der Korallenhaltung haben wir heute eines der größten und schönsten Korallenbecken Deutschlands. Darüber hinaus sind wir stolz darauf, unsere Korallen vermehren und die Ableger an Aquarien weltweit verteilen zu können“, erklärt der Zoologische Direktor des Tierpark Hagenbeck, Dr. Guido Westhoff. „Doch wenn der Klimawandel nicht gestoppt wird, können wir trotz aller Bemühungen auch das Sterben der Korallenriffe nicht aufhalten. Im Augenblick gewinnen wir nur Zeit.“ Nach eigenen Angaben kommen viele Korallen im Tropen-Aquarium Hagenbeck von Zollbeschlagnahmungen.

Um die Komplexität der Korallenvermehrung einem breiten Publikum zu verdeutlichen, enthüllten Dr. Westhoff und Dr. Dirk Petersen eine neue Infotafel vor dem großen Korallenbecken im Tropen-Aquarium. Die Infotafel demonstriert die einzelnen Schritte der Arbeit, die SECORE als Naturschutzorganisation leistet, um die Korallen in ihrem natürlichen Lebensraum retten, vermehren und wieder ansiedeln zu können.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.stiftunghagenbeck.de/stiftung/projekte.php#Secore www.secore.org/site/home.html