Medizin

Apnoe-Tauchen: Risiko beim Freediving

Trendsport Apnoe-Tauchen: Immer mehr Menschen tauchen ohne Gerät ab.

Apnoe: Gefahr durch Sauerstoff-Engpass

Irgendwann zwingt der Atemreiz zum Auftauchen. Hierbei fallen die Partialdrücke der Atemgase in der Lunge rasch ab. Besonders der Sauerstoff -Partialdruck sinkt dramatisch, weil von diesem Gas reichlich verbraucht wurde. Kurz vor oder unmittelbar nach Erreichen der Oberfläche kann der Sauerstoffpartialdruck so niedrig werden, dass die Sauerstoffversorgung des Gehirns nicht mehr ausreicht. In der Folge verliert der Taucher das Bewusstsein und kann dadurch ohnmächtig werden und absinken. Auch hierbei kommt es durch das mittlerweile reichlich vorhandene Kohlendioxid zu einem starken Atemreiz und in der Folge zur Wasseraspiration und Tod durch Ertrinken. Während es bei Tieftauchversuchen ohne vorherige Hyperventilation in der Regel nicht zu einem Erreichen kritischer Bereiche kommt, potenziert sich die Gefährdung bei Hyperventilation um ein Vielfaches. Aus diesem Grunde ist es unabdingbar, dass bei Tieftauchversuchen mindestens ein Tauchpartner den freitauchenden Buddy beobachtet und sichert. Diese Beobachtung muss den Zeitraum unmittelbar nach dem Auftauchen mit einschließen!

Die kleinen Gasbläschen im Blut können bei Freitauchern im Extremfall zur Embolie führen. Foto: E. Schulz
Die kleinen Gasbläschen im Blut können bei Freitauchern im Extremfall zur Embolie führen. Foto: E. Schulz

Ist ein Deko-Unfall beim Apnoe-Tauchen möglich?

Das nächste Problem ist die Frage, ob es durch Apnoetauchen zum Dekounfall kommen kann. Das muss leider mit „Ja, es kann dazu kommen“, beantwortet werden. Tauchmediziner kennen die Problematik, dass wiederholtes Tieftauchen in Apnoe, also ohne Tauchgerät, unter bestimmten Umständen zu einem Dekompressionsunfall führen kann. Dieses seltene Phänomen nennt sich Taravana. Dazu kann es kommen, wenn sehr häu g hintereinander Tiefen von mehr als 15 Meter aufgesucht werden. Typisches Beispiel sind Perlentaucher, die von diesen Symptomen betroffen sind. Hier kommt es durch das mehrfache Tieftauchen zu einer stetigen Aufsättigung mit Stickstoff. Da der Aufstieg zur Oberfläche beim Tieftauchen mit angehaltener Luft in der Regel recht schnell erfolgt, können so kritische Überspannungen von Stickstoff in den Geweben entstehen. Entwarnung: Der normale Schnorcheltaucher ist in den meisten Fällen nicht gefährdet, weil er weder in der entsprechenden Häufigkeit, noch in die entsprechenden Tiefen abtaucht.