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Jill Heinerth: Pionierin für Frauen

Frau Heinerth, warum zieht man eigentlich freiwillig von Kanada nach Florida?

Natürlich wegen der wunderschönen und vielen Höhlen, die wir im Norden Floridas haben.

Sie tauchen dort aber ja nicht nur zum Spaß…

Nein, ich habe viel für die BBC und National Geographic als Unterwasser-Filmerin und Fotografin gearbeitet. Höhlentauchen ist meine Passion.

Darüber haben Sie jetzt auch einen neuen Film gemacht oder?

Ja. Er heißt „We Are Water“. Es geht um Verschmutzung: Wir tauchen in diesen Höhlen ja im Prinzip im Trinkwasser. Mir ist es ein Anliegen, gegen Verschmutzungen dieser lebenswichtigen Ressource vorzugehen und das Trinkwasser zu schützen. Drei Jahre habe ich auf meinen Reisen das Material dafür gefilmt. Trinkwasser, das ist nicht etwas, das einfach aus dem Wasserhahn kommt. Es wird durch unsere Aktionen an der Oberfläche beeinflusst – im Untergrund, im Unsichtbaren. Darauf möchte ich aufmerksam machen.

Sie versuchen aber, auch wenn es Ihnen vermutlich manchmal schwerfällt, immer positiv zu bleiben.

Ja. Als junges Mädchen hat mich Jaques-Yves Cousteau sehr fasziniert und inspiriert. Aber seine späten Filme hat immer diese Traurigkeit. Das mag ich nicht, ich möchte positiv sein.

Was halten Sie eigentlich von der „Womens-Line“, hier am Stand von Aqua Lung: Finden Sie es nötig, extra Equipment für Frauen anzubieten?

Ja, auf jeden Fall. Neben der Anatomie, die bei Frauen einfach anders ist als bei Männern, finde ich es auch gut, dass Frauen nicht mehr nur „klein und pink“ sind – wie es früher mal war. Wenn die Ausrüstung mehr auf Frauen zugeschnitten und somit komfortabler ist, glaube ich, werden auch mehr Frauen tauchen. Es ist wichtig, dass diese Zugangsbarrieren verschwinden, die Frauen vielleicht manchmal von diesem Sport abhalten.

Sie tragen ja den „DX“-Armbandcomputer von Suunto. Ist das nicht als Tec-Taucherin mutig, mit so einem kleinen Teil rumzulaufen?

Nein, überhaupt nicht. Im Gegenteil! Es gibt immer diese Vorurteil: Tec-Tauchen, da braucht man als Profi doch große Computer. Ich habe beim Rebreathertauchen eh einen Computer, der am Kreisel angeschlossen ist. Mir ist es viel wichtiger, einen hochwertigen Back-up-Computer am Arm zu haben, den ich nicht unnötig einstellen muss. Der einfach funktioniert und trotzdem alles kann. Und das ist diesem kleinen Gehäuse, das mag ich sehr.

Frau Heinerth, geben Sie zu, das müssen Sie doch hier am Stand von Aqua Lung und Suunto so sagen…

(lacht) Nein, Sie können gucken. Den trage ich wirklich immer – weil ich ihn viel praktischer als all die „Großen“ finde.

Wir danken für das Gespräch, Frau Heinerth. Den Film „We Are Water“ bekommt man ab sofort für etwa zehn Euro unter: www.amazon.com