Medizin

Fallstudie von aqua med: Unfall von Tauchlehrer führte zu lebenslanger Tauchuntauglichkeit

Ein scheinbar harmloser Tauchgang kann zu lebenslanger Tauchuntauglichkeit führen.

Als er seine Flossen ausziehen will, merkt er plötzlich, dass ihm die Kraft im rechten Arm fehlt. Nur mit Mühe schafft es Matthias, sich von seinen Flossen zu befreien und auf das Boot zu klettern. Zusätzlich verspürt er plötzlich ein Kribbeln im linken Arm und beiden Beinen, begleitet von einer zunehmenden Kraftlosigkeit aller Extremitäten. Nachdem ihm von der Bootscrew gleich die Flasche abgenommen wurde, gelingt es ihm nur mit Hilfe, sich aus seinem BCD und dem Neoprenanzug zu befreien. „Beim Ausziehen des Anzuges habe ich gemerkt, hier läuft was nicht richtig. Ein weiterer Gast fragte mich, ob er mir helfen kann und stellte sich auf meinen Anzug und ich habe mich irgendwie da raus gequält. Mir war klar, mit mir stimmt was nicht, ich hatte unglaubliche Angst“, erinnert sich Matthias heute. Matthias kann beide Arme und Beine nicht mehr bewegen und verliert jegliches Gefühl darin. Angst und Panik steigen in Matthias auf. Er denkt sofort an einen Dekompressionsunfall. Aber wie kann das möglich sein?

Dekompressionsunfall? Die Symptome deuten darauf hin

Matthias ist ein gesunder und fitter 47 Jahre alter Taucher. Er geht regelmäßig ins Fitnessstudio, trinkt keinen Alkohol und hat vor drei Jahren das Rauchen aufgegeben. Nichts lässt darauf schließen, dass die Symptome vom letzten Tauchgang stammen könnten, da dieser unauffällig verlaufen ist. Die beiden Tauchgänge am Vortag waren mit 19 und 28 Metern Maximaltiefe eben- falls unauffällig und sind mit einer ausreichenden Oberflächen- pause von über zwei Stunden durchgeführt worden. Auch während des gerade durchgeführten Tauchganges hielt sich Matthias an alle Regeln für einen sicheren Tauchgang. Zusätzlich hatte er heute sogar eine 30er Nitrox-Mischung verwendet.

Nun geht alles ganz schnell: Matthias wird Sauerstoff über eine Maske verabreicht, neben zwei Aspirin gibt ihm der Tauchguide und Freund Hans, auf dem knapp einstündigen Weg zurück zum Hafen, einen Liter Wasser zu trinken. „Da habe ich gemerkt, dass Teile meines Körpers gelähmt sind und die Crew versucht hat mich zu beruhigen, ein furchtbares Gefühl. Immer wieder stellte ich mir die Frage: Was ist mir passiert? Was habe ich falsch gemacht? Ich habe nur gehofft, dass alles wieder gut wird“, so Matthias.