123 neue Arten auf Borneo entdeckt

Im „Herzen Borneos“ wurden 123 bislang unbekannte Tier- und Pflanzenarten entdeckt. Das berichtet der  WWF-Report „Borneos neue Welt“, der am Donnerstag veröffentlicht wird. Zu den neuen Arten gehören unter anderem eine achtstreifige Barbe, eine Süßwassergarnele, ein fliegender Frosch, der seine Haut- und Augenfarbe ändert, und eine flammenfarbene Schlange. Insgesamt fanden die Forscher 67 Pflanzen, 17 Fische, fünf Frösche, drei Schlangen, einen Vogel, 29 Wirbellose und zwei Echsen.

Achtbinden-Barbe
Der markant mit Zebrastreifen gemusterte Fisch wurde offiziell 2007 entdeckt. Die achtstreifige Barbe, wie sie bisland genannt wird, wird etwa 3,6 Zentimeter lang und lebt in langsam fließenden, schattigen Bächen im Regenwald. Das Wasser in diesem Lebensraum ist oft trüb und schlammig sowie mit zahlreichen Ästen und Zweigen versehen. Die Fische wurden unter überhängenden Wasserpflanzen und Wurzeln gefunden.
Frosch ohne Lungen
Eine andere Froschart ist zwar keine neue Entdeckung, aber erst kürzlich bemerkten Forscher eine außergewöhnliche Eigenschaft beim Borneo-Barbourfrosch: Er hat keine Lungen. Dies wurde bislang bei keiner anderen Froschart festgestellt. Seine Atmung geschieht allein über die Haut. Sein Körperbau erscheint aufgrund der fehlenden Lungenorgane flachgedrückt. Die Flunderform erlaubt es dem Frosch, sich in schnell fließenden Bächen gegen den Wasserstrom zu bewegen.

Das „Heart of Borneo“ muss geschützt werden!
„Wahrscheinlich warten noch hunderte andere Arten darauf, das Licht der Forscherwelt zu entdecken, die nur leider vor ihrer Entdeckung durch den Menschen ausgerottet sein werden“, so Markus Radday, Borneoexperte beim WWF Deutschland. „Es wird nur gelingen diese und andere Arten vor dem Aussterben zu retten, wenn die „Heart of Borneo“-Initiative mit konkreten Maßnahmen zum Schutz der Wälder vorangebracht wird.“ Die Wälder Borneos gehören zu den bedrohtesten der Erde. Haupttreiber der ungebremsten Entwaldung sind vor allem großflächige Rodungen, um Plantagen aus Ölpalme oder schnellwachsenden Baumarten für die Zellstoffproduktion anzulegen. Weitere Infos: www.wwf.de