Für eine Woche Walforscher

Kaum zu glauben: Aber in den Sommermonaten begegnet man mit Glück entlang der ligurischen und südfranzösischen Küste Finnwalen, Rundkopf-, Streifen- und Gewöhnlichen Delphinen sowie Großen Tümmlern. Sie alle zieht es in diese Mittelmeerregion, da das Nahrungsangebot dort sehr gut ist. Das Gebiet ist in der Zwischenzeit so wichtig für die Meeressäuger geworden, dass die Regierungen Frankreichs, Italiens und Monacos es zum Schutzgebiet erklärt haben. Damit die Tiere nicht nur auf dem Papier geschützt werden, dokumentiert die Schweizer Organisation OceanCare seit 1997 die Verbreitung der Arten und zeigt, wo in der touristisch ausgeprägten Urlaubszone Konflikte zwischen Mensch und Tier gelöst werden können. „Die Küsten sind dicht besiedelt, und das Meer müssen sich Touristen und Fischer teilen. Aufgrund des Nahrungsreichtums leben aber auch viele Wale und Delphine hier“, erklärt die Wissenschaftlerin Sylvia Frey, die das Walforschungsprojekt leitet.
Deshalb sei die Beobachtungsarbeit so wichtig, die die Freiwilligen dieser Forschungsreise unter fachkundiger Anleitung leisten. Ausgerüstet mit GPS und Feldstecher suchen sie das Meer nach Fluken und Flossen ab. Neben der Datensammlung ist auch lebendige Umweltbildung ein Ziel des Projekts. Die Teilnehmer erhalten eine Einführung in die Wal- und Meereskunde und erleben den Alltag eines Wissenschaftlers hautnah. Zwei Zeiträume werden von OceanCare für die einwöchigen Touren angeboten: einmal vom 18. Juni bis 15. Juli 2011 auf einem Segelschiff,  zum zweiten vom 27. August bis 16. September 2011 auf einem Katamaran. Start- und Zielhafen: Golfe Juan beziehungsweise St. Raphael an der Côte d’Azur. Die Crew besteht aus Skipper, Kursleitung und sechs Forschungsteilnehmern pro Woche. Kosten: ab 1550 Schweizer Franken. Weitere Infos: www.oceancare.org