Ölpest schlimmer als angenommen!

Nach Angaben der US-Küstenwache soll fünf Mal so viel Öl austreten, als bislang angenommen wurde. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das, dass nun täglich zwischen 670 und 800 Tonnen Rohöl aus der versunkenen Bohrinsel „Deepwater Horizon“ auslaufen. Auch die Zahl der Austrittsstellen wurde revidiert – es sind nicht zwei, sondern drei.

Ölteppich hat dramatische Größe
Die Fläche des Ölteppichs hat dramatisch zugenommen: Er misst inzwischen etwa 7 400 Quadratkilometer. Nach Laboranalysen ist nun auch bekannt geworden, dass das Öl besonders zähflüssig sei und einen hohen Teeranteil enthalten soll. Für Tiere ist zähflüssiges Öl besonders gefährlich! Spätestens Morgen wird damit gerechnet, dass der Ölteppich die Küsten erreicht. Vögel sollen vorher durch Lärm gezielt vertrieben werden.
Verbrennungsmaßnahmen laufen an
Die US Coast Guard hat, nachdem es die Wetterbedingungen zuließen, mit Versuchen begonnen, den Ölteppich durch sogenannte kontrollierte Verbrennungen „aufzulösen“. Dabei sollen einzelnen Ölbereiche mit feuerfesten Barrieren abgetrennt und abgefackelt werden. Je Feuer könnten so mehrere Hundert Liter Öl in der Stunde verbrannt werden. Nach Meinung von Experten soll es für Vögel und Säugetiere einfacher sein, einem Feuer auszuweichen als einem Ölteppich. Die Auswirkungen auf die Meereslebewesen durch das Verbrennen des Öls sind jedoch unklar. Auch die starke Luftverschmutzung, die durch das Abfackeln entsteht, wird in Kauf genommen und soll durch Messungen durch die amerikanische Umweltbehörde EPA beobachtet und gegebenenfalls abgebrochen werden.